Salzburg bei Regen Salzburg bei Regen
Young, Art & Urban Ingrid Lobendanz

Salzburg bei Regen: 5 Überlebensstrategien für Stadt-BesucherInnen

Salzburg ist nicht nur für seine Festspiele bekannt, auch der typische Schnürlregen erfreut sich beachtlicher Berühmtheit. In der Tat sind die Niederschlagsmengen hier vergleichsweise hoch, gegenüber Wien fast doppelt so viel. Bei einem Salzburg-Besuch sollte man sich also auf abwechslungsreiches Wetter einstellen. Damit der Aufenthalt in dieser schönen Stadt dennoch ungetrübt bleibt und keinerlei Langeweile aufkommt, hier ein paar Anregungen und Tipps für den Besuch in Salzburg bei Regen.

Gut ankommen
Die Stadt Salzburg ist gerade im Sommer und erst recht bei Schlechtwetter ein beliebtes Ausflugsziel. Wenn Sie nicht ohnedies in einem der Cityhotels mitten in der Altstadt nächtigen, ist es ratsam öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen oder direkt die P+R Plätze Messe oder Süd anzufahren. Dort erhalten Sie ein Kombiticket zum Preis von EUR 14,--, das die Parkgebühr sowie Bustickets ins Zentrum für maximal 5 Personen inkludiert. Erfreulich: eine Ableitung von PKWs mit ausländischen Fahrzeugen in der Innsbrucker und Münchner Bundesstraße bei erhöhtem Verkehrsaufkommen gibt es heuer nicht.
Wenn Sie sich von Ihrem Auto nicht trennen können, sollte bei Regen der Weg vom Parkplatz zu den Highlights der Stadt möglichst kurz sein. In diesem Fall ist die beste Parkmöglichkeit sicher die Altstadtgarage im Mönchsberg, von wo aus Sie in wenigen Minuten in der Getreidegasse und bei den Festspielhäusern sind.
Tipp: während der Festspielzeit sollte man lieber schon bald am Vormittag den Weg nach Salzburg antreten um noch einen Parkplatz im Berg zu bekommen und das Frühstück an besten gleich in die Altstadt (Frühstückstipps) verlegen.
Spartipp: Wenn Sie Ihr Parkticket aus der Mönchsberggarage in einem der Geschäfte und Lokale der Altstadt „lochen“ lassen, kommen Sie in den Genuss eines sehr attraktiven Parktarifs: bis 4 Stunden EUR 4,--, bis 8 Stunden 6,--.
Regenfest ausgerüstet
Frei nach dem Sprichwort „Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur falsche Kleidung!“ geht’s zunächst zum Einkaufen. Erste Adresse für Schlechtwetterbekleidung ist das Hamburger Kultlabel DERBE in der Münzgasse, wo Sie neben klassischen Softshell-Jacken, quietschbunten Regenmänteln, maritim gefüttert, auch fröhlich gemusterte Gummistiefel erstehen können.
Es kann auch kein Zufall sein, dass just in Salzburg mitten in der berühmten Getreidegasse seit über 100 Jahren Regenschirme für Damen und Herren von Hand hergestellt werden. In der Schirmmanufaktur Kirchtag werden bis heute Stöcke über Dampf gebogen, mit einem Gestänge versehen und das Tuch zugeschnitten und vernäht. Einmal einen Schirm dieser Qualität in Händen, werden Sie sich dem Regen mit nichts anderem mehr aussetzen.

DERBE Salzburg, Felleis & Knittelfelder, Münzgasse 1, www.derbe-salzburg.at Kirchtag Schirmmanufaktur, Getreidegasse 22, www.kirchtag.com
Kultur unter Dach
Angenehme Pflicht bei Schlechtwetter ist ein Museumsbesuch. Das erst 2014 eröffnete DomQuartier mit seinen 2.000 Exponaten aus 1.300 bewegten Jahren auf 15.000 prachtvollen Quadratmetern sollte man auf keinen Fall versäumen, ebenso wenig die Mozart-Museen und das Haus der Natur. Hier noch drei spezielle Museumsempfehlungen bei Regen:
Wenn schon das Wetter draußen keine Postkartenansicht Salzburgs zulässt, entschädigt das riesige Rundgemälde der Stadt Salzburg – wohlgemerkt bei Schönwetter - mit 26 Metern Länge, 5 Metern Höhe und einer Gesamtgröße von 130 Quadratmetern im Panorama Museum. Das von Johann Michael Sattler erschaffene Werk zählt zu den wertvollsten Sammlungen des Salzburg Museum. Der Künstler reiste damit zehn Jahre lang durch Europa und gilt als erster Tourismuswerber Salzburgs. Mittels Fernrohren auf der Besucherplattform kann man sich von den herrlichen Aussichten und der detailtreuen Darstellung Salzburgs um 1829 überzeugen.

Am besten die Geschichte Salzburgs atmen kann man im Domgrabungsmuseum, das, unter dem Residenz- und Domplatz gelegen, Einblick in die Bautätigkeit seit römischer Zeit im Bereich des Domes gewährt. Besonders eindrucksvoll sind die Grabungsfunde einer römischen Villa, ferner mittelalterliche Fundamente und das aufgehende Mauerwerk der Westtürme des spätromanischen Domes.

Wenn Sie bei Regenwetter noch weiter in das Element „Wasser“ eintauchen möchten, empfiehlt sich ein Spaziergang in die Nähe der Richterhöhe zum Wasser.Spiegel. Im Hochbehälter auf dem Salzburger Mönchsberg erwartet Sie ein umfassender Einblick in die Geschichte und Gegenwart der Versorgung mit dem „Lebensmittel Nr.1“. Zeitgemäß und anschaulich präsentiert die Wasserwelt der Salzburg AG Herkunft, Qualität und Technik, Stationen zum Ausprobieren, eine Wasserverkostung und hunderte Exponate.
Panorama Museum, Neue Residenz, Residenzplatz 9, geöffnet täglich von 9-17 Uhr. Domgrabungsmuseum, Residenzplatz | Dombogen, geöffnet Juli und August täglich von 9-17 Uhr, ansonsten auf Anfrage Wasser.Spiegel – Wasserwelt der Salzburg AG, Dr. Ludwig-Prähauser Weg, geöffnet Mai – Oktober: Freitag, Samstag, Sonntag 10-16 Uhr; Jänner – April und November, Dezember jeden Samstag 10-16 Uhr 
Extratipp: Orgel zu Mittag - kostenlose halbstündige Mittagskonzerte im wunderschönen Großen Saal der Stiftung Mozarteum mit anschließender Besichtigung des Zauberflötenhäuschens, in dem Mozart die Zauberflöte komponierte und das normalerweise nicht zugänglich ist, dienstags um 12.30 Uhr, Schwarzstraße 26; die nächsten Termine: 13. Oktober / 27. Oktober. Weitere Infos: www.mozarteum.at 
Sakrale Prachtbauten von innen
Schlechtes Wetter bietet die Gelegenheit, sich wichtige Bauten der Mozartstadt auch im Inneren etwas genauer anzusehen. Blickt man zum Beispiel vom Festungsberg auf Salzburg bleibt einem die Vielzahl an Kirchtürmen nicht verborgen.
Etwas mehr als 15 Gotteshäuser finden sich in der Altstadt, allen voran der Salzburger Dom, ein sakrales Meisterwerk mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten wie der prachtvollen Hauptorgel, den Domtoren und dem Taufbecken, in dem schon Wolfgang Amadeus Mozart getauft wurde. Im Juli und August können die BesucherInnen des Domes bei einer Gratisführung das Bauwerk, seine Kunstwerke und deren Aussage kennenlernen (Montag bis Freitag 14 Uhr in der Vorhalle).
Neben dem Dom ist die Kollegienkirche heute der bedeutendste Kirchenbau der Stadt Salzburg und ein Meisterwerk des Barockarchitekten Fischer von Erlach. Das Innere überrascht durch seine Höhe und strenge Gliederung. Die Kirche dient heute auch den Salzburger Festspielen als Spielstätte. Mit der Dreifaltigkeitskirche und der Ursulinenkirche beheimatet die Salzburger Altstadt zwei weitere Prachtbauten von Fischer von Erlach.

Im südlichen Teil der Altstadt, im Kaiviertel befindet sich ein weiteres sakrales Juwel, die ebenfalls barocke Kajetanerkirche. Eindrucksvoll und jeden Samstag von 11 - 12 Uhr zu besichtigen ist dort die Heilige Stiege, die in Nachahmung der römischen Scala Santa hier errichtet wurde. Sie besteht aus 49 Stufen, darf nur kniend erklommen werden und führt hinauf zum Kreuzaltar mit seinem zentralen großen Holzkreuz, der um 1750 geschaffen wurde. Diese Stiege war einst ein berühmtes und viel besuchtes Heiligtum und ist in Erinnerung an die verschiedenen Formen der barocken Frömmigkeit auch kulturgeschichtlich von Bedeutung.
Einkehren mit Aussicht
Nach witterungsbedingt umfassendem Indoor-Programm haben Sie sich einen Einkehrschwung mit Blick auf das weltberühmte Salzburg-Ensemble, das selbst bei Regen ein besonderes Flair versprüht, verdient.
Erste Adresse für Ihre Fotoaufnahmen ist zweifellos das Restaurant-Café m32 im Museum der Moderne am Mönchsberg mit herrlichem Panoramablick auf Salzburg und seine Sehenswürdigkeiten. In nur 30 Sekunden gelangen Sie mit dem MönchsbergAufzug vom Anton-Neumayr-Platz hinauf. Mit Blick auf das Weltkulturerbe genießen Sie im Restaurant eine exzellente, regionale Küche mit heimischen Klassikern. Spezialität des Hauses sind Innereien. Für Preisbewusste gibt es ein zweigängiges Business Lunch, sehr empfehlenswert und erschwinglich ist auch das Frühstück über den Dächern der Stadt. Achtung: außerhalb der Festspielzeit ist am Montag geschlossen.
Mit seiner einzigartigen Lage am rechten Ufer der Salzach bietet das Café Bazar ebenfalls eine Postkartenansicht auf Salzburg. Hier erleben Sie nicht nur österreichische Kaffehauskultur, das Bazar ist eine Institution, in der ein illustres Publikum sein Wohnzimmer hat. Glücklich wer einen Tisch am Fenster ergattert! Dort Platz genommen, sollte man sich dem Genuss eines Apfel- oder Topfenstrudels hingeben.
Ebenfalls an der Salzach gelegen, im siebten Stock des legendären Hotel Stein befindet sich die Steinterrasse. Von hier aus sind die Festung und der Dom greifbar nah, im Hintergrund macht der Untersberg die Kulisse schier märchenhaft. Als Café, Bar und Lounge wird hier für jede Tageszeit das richtige Küchen- und Barangebot kredenzt. Den Tag hier mit einem Frühstück gestartet oder mit einer köstlichen Tarte versüßt, vertreibt so manchen Ärger über das Regenwetter.

m32, Mönchsberg 32, www.m32.at Café Bazar, Schwarzstraße 3, www.cafe-bazar.at Steinterrasse, Giselakai 3-5, www.steinterrasse.at
Salzburg und Regen – das gehört irgendwie zusammen wie Salz & Pfeffer oder Max & Moritz. Und allen Salzburg-BesucherInnen bei Regenwetter sei zum Trost gesagt wie glücklich Sie sich schätzen dürfen, Salzburg mit seinem ganz typischen Flair erlebt zu haben.
 
 
 
 
 
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