Wie rassistische und spaltende Narrative Gesellschaft und Demokratie zerstören
Lesung und Gespräch mit Gilda Sahebi der Universität Mozarteum
Moderation: Univ. Prof. Kai Ohrem
Wenn wir das stetige Weitertragen rassistischen und menschfeindlichen Denkens verhindern wollen, dann gilt es in einem ersten Schritt, unsere Denkmuster und die Strukturen in unserer Gesellschaft zu betrachten. Denn Rassismus ist nicht extremistisch, sondern kollektiv. Gilda Sahebi deckt die Muster und – zuweilen unbewussten – Strategien auf, die in den Debatten der Gegenwart zum Tragen kommen. So zeigt sie zum Beispiel, wie heutige Narrative von „Kultur“ auf den Konzepten von „Volk“ und „Nation“ gründen, und in welcher Weise Migration und Rassismus schon immer eng verknüpft waren. Die zerstörerische Kraft rassistischer und spaltender Narrative bedroht auch in Österreich Gesellschaft und Demokratie.
„Es lohnt nicht, sich zu viele Gedanken über antidemokratische, menschenfeindlich gesinnte Akteur*innen zu machen. Sie wollen Angst machen, sie wollen Energie rauben, sie wollen alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sie sind schwach. Das Problem ist, dass die anderen die Geschichten dieser Akteur*innen glauben oder übernehmen, anstatt ihre eigenen zu erzählen. Dabei gibt es davon so viele in dieser Gesellschaft. Man müsste sich aber dazu entscheiden.“
Gilda Sahebi ist ausgebildete Ärztin und studierte Politikwissenschaftlerin. Ihr journalistisches Volontariat absolvierte sie beim Bayerischen Rundfunk, als freie Journalistin arbeitet sie mit den Schwerpunkten Antisemitismus und Rassismus, Frauenrechte, Naher Osten und Wissenschaft. Sie ist Autorin für die „taz“ und den „Spiegel“ und arbeitet unter anderem für die ARD. Ihre Bücher „Unser Schwert ist Liebe. Die feministische Revolte im Iran“ und „Wie wir uns Rassismus beibringen. Eine Analyse deutscher Debatten“ erschienen 2023 und 2024 beim S. Fischer Verlag.
Eintritt frei!
Kontakt & Anreise
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Paris-Lodron-Straße 2a
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Do 20:00-21:00