06.10.2022

Jazz&TheCity 2022 - Freispiel in der Salzburger Altstadt

Jazz&The City lädt vom 13. bis 16. Oktober 2022 in das herbstliche Salzburg ein.

Die Stadt ist wieder vier Tage lang Magnet für Künstler:innen und Stadtbesucher:innen aus aller Welt. Das Musikfestival für zeitgenössische Improvisation verschiedener musikalischer und künstlerischer Stilrichtungen begeistert jedes Jahr aufs Neue mit überraschenden Performances vielerorts in Salzburg. Die interaktive Programmgestaltung lässt die Salzburger Altstadt zur kreativen Spielwiese erblühen und das bei freiem Eintritt.

Eine Stadt wird zur freien Spielwiese

Was vor über 20 Jahren als Jazzreihe in den Salzburger Gaststätten begonnen hat, ist heute ein großes Musikfestival für Improvisation, bei dem alljährlich internationale Jazzmusiker:innen auf die lebendige Szene Österreichs treffen. Vom 13. bis 16. Oktober veranstaltet die Altstadt Salzburg Marketing GmbH auch diesen Herbst wieder Jazz&TheCity und lädt die Salzburger:innen und Stadtbesucher:innen aus dem In- und Ausland zum kostenfreien Musik- und Kulturgenuss ein. Ein kreatives Festivalprogramm mit rund 100 Veranstaltungen an über 15 Locations und viele nationale und internationale Künstler:innen beleben vier Tage lang die Salzburger Altstadt. Ob jung oder alt - nur im besten Sinne neugierig müssen die Festivalbesucher:innen sein, um sich auf das „Abenteuer“ Jazz&TheCity einzulassen. Neben klassischen Konzertsituationen auf den Hauptbühnen, unter anderem in der SZENE Salzburg, im barocken Salzburger Marionettentheater, im Markussaal, im Heckentheater oder auf der großen Open Air Bühne am Residenzplatz dienen auch Weinkeller, Braugewölbe, Kirchen und Gärten den Musiker:innen, Tänzer:innen sowie Medien-Künstler:innen als freie „Spielwiesen“.Veranstaltungsformate, wie Blind Date Konzerte, Hidden Track Spaziergänge und ganze Häuser, die komplett frei ohne vorher festgelegtes Programm bespielt werden, sollen die Lust und Neugierde wecken, sich bei diesem Festival auf Unerwartetes einzulassen. Musiker:innen und Künstler:innen gestalten und programmieren spontan neue Räume in der Altstadt und öffnen sich dabei auch zunehmend anderen zeitgenössischen Kunstformen, wie zum Beispiel Tanz, Theater und Medienkunst.

Internationales Festival für Improvisation mit vielfältigen Programmpunkten
Jazz&TheCity ist Vertrautes und Neues zugleich – während immer wieder neue Musiker:innen eingeladen werden, die Salzburger Altstadt und ihre Spielstätten für sich zu entdecken, hat das Festival über die letzten Jahre eine kleine Jazz&TheCity-„Familie“ aufgebaut, die immer wieder im Herbst zusammenkommt.
Die Berliner Vokalistin Almut Kühne ist den Festivalfans bereits bekannt, wie ihre Mitstreiter: Volker Götze aus New York, der Schlagzeuger Alfred Vogel aus Bezau, der Vibraphonist Pascal Schumacher aus Luxemburg oder der französische Schlagzeuger Edward Perraud neben den Salzburger Tänzer:innen von Urban Dance Crew Potpourri oder CieLaroque sowie die Theatermacherin Dorit Ehlers aus Salzburg. „Unsere kleine ‚Jazz-WG‘ ist das Herz im Programm geworden, das mit vereinten Kräften laut schlägt und neue Impulse in die Stadt und unter die Menschen bringt. Und sie wächst von Jahr zu Jahr und schafft immer wieder neue Verbindungslinien zwischen den Festival-Künstler:innen“, freut sich Jazz&TheCity-Intendantin Tina Heine. In diesem Jahr dürfen sich die Besucher:innen auf viele neue Gesichter freuen, aber auch auf Künstler:innen und Bands, die schon in Salzburg zu erleben waren und mit neuen Programmen zurückkehren. Allen gemein ist, dass sie für mehrere Tage bleiben und teils in unterschiedlichen Konstellationen zu sehen sind.

Ladies First
Seit Jahren spielen Musikerinnen bei Jazz&TheCity die ihnen gebührende wichtige Rolle. Mehr und mehr fallen sie dabei mit Experimentierfreude auf. Das gilt sowohl für die ältere Generation mit der Pianistin Aki Takase und der sich abenteuerlich wandelnden Sängerin Maria João, als auch für viele „Nachfolgerinnen“. Die einen entwickeln hochgradig ambitionierte, oft multimediale Projekte: Mariana Sadovska mit ihren „Songs of Wounding“, die auf in ukrainischen Dörfern aufgenommene Gesänge bauen. Das elektronisch-akustische Duo Natascha Gangl und Rdeca Raketa mit einer sich über drei Tage erstreckenden Wort-Klang-Hommage an die Surrealistin Unika Zürn. Ungewohnter Umgang mit Instrumenten spielt eine zentrale Rolle bei Jordina Millà (Klavier) und dem Duo Borchert-Stickney (Theremin). Konventioneller weltmusikalisch geht es bei der britischen, an Ghana orientierten Percussionistin Bex Burch zu und bei ihrer ebenfalls auch singenden Kollegin Jabu Morales aus Brasilien. Die Sängerin Camille Bertault tut es jazznah auf Französisch, Leléka in der Sprache ihrer Heimat Ukraine, und die Britin Rosie Frater-Taylor nähert sich dem Jazz als Songwriter-Sängerin. Nach New Orleans klingt die weiblich dominierte Insomnia Brass Band, kammerjazznah die Cellistin Asja Valcic, und die derzeit schwer angesagte Schlagzeugerin Jas Kayser bewegt sich zwischen Latin und Fusionjazz.
Auch wenn scheint, als bliebe da nicht mehr viel Raum für Männer, gibt es einiges anzukündigen: Bei Jazz&TheCity wird das 20jährige Jubiläum von Das Kapital gefeiert, dessen Schlagzeuger Edward Perraud wiederum auch mit seinem Hors Trio auftritt. Aus Frankreich außerdem: das Trio des Pianisten Gauthier Toux und das multistilistische Quintett des Saxophonisten Leon Phal mit Gauthier Toux am Keyboard – beide erstmals in Salzburg.

England ist mit dem am Klavier singenden Ian Shaw aufs Unterhaltsamste vertreten, mit den Minimal-Spiritualisten von Mammal Hands sowie einem „Rising Star“. Der schottische Pianist Fergus McCreadie steht dabei auch dem Folk nahe. Myele Manzanza als Neuseeländer anzukündigen ist leicht irreführend, seit er Schlagzeuger einiger aufregender Bands der Londoner Szene ist. Auch der Norweger Marius Neset, als Nachfolger für den Saxophon-Giganten Michael Brecker gerühmt, treibt sich dort häufig herum. In Salzburg am Piano seines prominent besetzten Quartetts: Elliot Galvin – war 2019 mit Duo und Trio dabei.
Doppelt vertreten der deutsche Tenorsaxophonist Philipp Gropper: In der durchgeknallt-virtuosen Band Killing Popes und seiner eigenen namens Philm, bei der ebenfalls Oliver Steidle für rhythmischen Irrwitz sorgt. Rhythmisch gepflegter geht es beim Pianisten Pablo Held zu oder wenn das Matti Klein Soul Trio seinem Namen gerecht wird. Umso unerwarteter die Rhythmen von Fanfara Station aus Italien: bestens tanzbar, nicht nur weil nordafrikanisch, sondern auch wegen eines Spezialisten für „electronics and programming“ als Triomitglied. Jazz&TheCity in Salzburg zeigt einmal mehr, dass die spannende, junge Szene Europas viel zu bieten hat und noch längst nicht alles gesagt ist.

Spaziergänge und andere Abenteuer
Bei den Hidden Tracks – den Spaziergängen ins Ungewisse an so manch unbekannten Ort der Salzburger Altstadt - werden die Teilnehmer:innen beim Treffpunkt abgeholt, nicht wissend wohin die Entdeckungstour führt und was dort passiert. Orte wie die Kollegienkirche, das Künstlerhaus oder das Toihaus werden unter dem Titel House of Impro zu schöpferischen Freiräumen für alle Beteiligten und die mobile Fahrradbühne – in wenigen Minuten einsatzbereit – wird durch ihre spontanen Einsätze in der ganzen Stadt mit Musik, Tanz, Vorträgen und vielem mehr zu einem kreativen Zwischenstopp auf den gewohnten Wegen. Und auch für den „Hang“, das gesellige Treffen, ist gesorgt, wenn sich die Festivalbesucher:innen und die Künstler:innen zur „Blauen Stunde“ in der gleichfarbigen Gans, im Foyer des Marionettentheaters, in der Kunstinstallation Pop-Up Superbar im Traklhaus oder in der Galerie FÜNFZIGZWANZIG zum Austausch treffen.

Hippes Kinder- und Jugendprogramm
Explizit an das junge Publikum richten sich die begehrten Backstage Touren, die Programme der Jazz Kids, die Streetdance-Workshops oder auch die Hidden Tracks - for youngsters only. Der Nachwuchs hat damit die Möglichkeit, das Festival auf „eigene Faust“ zu erkunden. Bei den Streetdance Workshops, die in diesem Jahr aufeinander aufbauen werden, wird am ersten Tag erstmals die Stadt aus den Blickwinkeln der Jugendlichen neu betrachtet und gemeinsam mit den Kindern erarbeitet, wie sie ihren eigenen Raumbedarf in der Stadt formulieren und dann performativ „erobern“ können. „Als Veranstalterin ist es mir ein Anliegen, dass Jazz&TheCity allen Altersgruppen etwas bietet. Kinder und Jugendliche können bei den altersgerechten Events die Stadt entdecken und erhalten nebenbei noch Zugang zu improvisierter Musik und neuen Kunstformen“, erklärt Dr. Sandra Woglar-Meyer, Geschäftsführerin der Altstadt Salzburg Marketing GmbH, die Jazz&TheCity veranstaltet.

Salzburger Mozarteum mit Bob Dylan „on the road“
Jazz&TheCity arbeitet seit vielen Jahren immer wieder mit der Universität Mozarteum zusammen. In diesem Sommer waren 18 Studierende auf vier Kontinenten auf der Suche nach Bob Dylans Spuren in der globalen Kultur. Ihre unterschiedlichen Forschungsergebnisse im Rahmen des Projektes „With Bob Dylan on the road“ werden am Freitag, 14. Oktober und Samstag, 15. Oktober 2022 in der Salzburger Altstadt präsentiert. Wie Bob Dylan, der stets zwischen verschiedenen Genres wandelte, sind die Formate der künstlerischen Auseinandersetzung frei: Musik, Theater, Video, bildnerische Kunst – stets mit Bob Dylan als „Oszillationspunkt“.

Up to date mit der neuen App Events Altstadt Salzburg
Die neue App Events Altstadt Salzburg, die in Kooperation der Altstadt Salzburg Marketing GmbH mit dem Pongauer Software-Unternehmen bitminds OG entwickelt wurde, kommt erstmalig bei Jazz&TheCity 2022 zum Einsatz. Ab Oktober ist die App im Apple App-Store und im Google Play Store verfügbar und kann kostenlos downgeloadet werden. Die User:innen erhalten detailliert und aktuell alle wichtigen Informationen rund um das Festival Jazz&TheCity. Sie können sich mit der Push Alert-Funktion über alle spontanen Aktionen im Festival benachrichtigen lassen und ihren eigenen Timetable erstellen. Die App schickt 15 Minuten vor Beginn eine Erinnerung für die im Vorfeld markierten Konzerte und Veranstaltungen. Die App Events Altstadt Salzburg ist ab sofort für alle Veranstaltungen von der Altstadt Salzburg Marketing GmbH einsetzbar: von eat&meet, über Hand.Kopf.Werk., Vielklang bis hin zum Salzburger Rupertikirtag. Zudem bietet die App einen übersichtlichen Altstadt-Veranstaltungskalender.

Alle Informationen rund um Jazz&TheCity 2022 sind online unter salzburgjazz.com zu finden.

Das Abenteuer kann beginnen – willkommen auf der Salzburger Spielwiese!

LINE-UP
Daniel Erdmann & Aki Takase | Das Kapital | Ian Shaw | Insomnia Brass Band | Natascha Gangl & Rdeča Raketa | Myele Manzanza Trio | Pablo Held Trio & Nelson Veras | Philipp Gropper's PHILM | Rosie Frater-Taylor Trio | Silent Witness | The Killing Popes | Mammal Hands | Matti Klein Soul Trio | Nikitch & Kuna Maze | Trio Paier Valčić Preinfalk | Songs of Wounding - Max Andrzejewski und Mariana Sadovska | Edward Perraud Trio | Ensemble Kuhle Wampe | Fergus McCreadie Trio | Millà  Andorrà Sánchez Trio| David Helbock & Camille Bertault | Marius Neset Quartett | Gruppentraining | Johanna Borchert & Pamelia Stickney | Vula Viel | Pascal Schumacher & Echo Collective | Fanfara Station | Ayom | Leléka | Jas Kayser | Gauthier Toux Trio | Léon Phal | Maria João‘s Ogre | Dylan On the Road | and many more – EINTRITT FREI!

 

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