18.02.2019

Keine Fahrverbote, sondern intelligente Verkehrsberuhigung!

Der Altstadt Verband Salzburg lehnt das sogenannte Innenstadtkonzept, wie dies aktuell mehrere Gemeinderatsfraktionen umsetzen wollen, aufgrund des vollständigen Fahrverbotes in der Bürgerspitalgasse ab. Das betonte der Obmann des Verbandes Andreas Gfrerer heute, Montag, 18. Februar, in Salzburg. 

Es gäbe andere Möglichkeiten, wie die Verkehrsberuhigung im historischen Zentrum mit der notwendigen Erreichbarkeit der Altstadt verbunden werden kann. Er kritisiert einmal mehr, dass die Verkehrsprobleme der Stadt nicht in der Altstadt entstehen und deshalb auch nicht hier gelöst werden können. 

Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeigt, dass Sperren und Durchfahrverbote Altstadtbesucher von auswärts, denen nur das Auto als Verkehrsmittel zur Verfügung steht, verunsichere. Die Folge sei, dass weitere Besucherschichten nicht mehr ins historische Zentrum kommen. Dadurch werde der Standort Altstadt gegenüber den Handelsgroßflächen auf der grünen Wiese weiter benachteiligt, betonte Gfrerer. 

Viele Fragen seien zudem im vorgestellten Innenstadtkonzept ungelöst. Der Lieferantenverkehr und der Bewohnerverkehr innerhalb der Altstadt müssten weite Umfahrungen auf sich nehmen, was zu einer weiteren Zunahme des Verkehrs in angrenzenden Stadtvierteln führen werde.

Will man weiterhin ein durchmischtes urbanes Zentrum, das auch Einkaufsstandort ist, müsse die Altstadt verkehrstechnisch angeschlossen bleiben, forderte Gfrerer. Die Lösung sei ein Shared Space vom Neutor bis zur Griesgasse mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 20 km/h und einer gleichrangigen Behandlung aller Verkehrsteilnehmer. Der Verkehr beim Neutor werde durch einen Kreisverkehr geführt, der die Zufahrt zur Mönchsberggarage betont, aber die Einfahrt in die Altstadt auch weiterhin erlaubt.

Im Shared Space werde durch entsprechende Umbauten allen Verkehrsteilnehmern signalisiert, dass es sich um gemeinsam genutzte Verkehrsflächen handelt, die Rücksicht von allen Verkehrsteilnehmern verlangt. Diese Lösung habe der Altstadt Verband bereits entwickelt, wie die Visualisierung der neuen Verkehrsführung am Neutor zeige. Shared Space könne jedenfalls ohne eine entsprechende Gestaltung nicht gelingen, betonte Gfrerer: „Verkehrsbeschränkende Maßnahmen können wir uns nur mit einer parallelen Neugestaltung im Sinne einer Begegnungszone vorstellen!“


Bildunterschrift zur Visualisierung: Mit einem Kreisverkehr vor dem Neutor würde die Verkehrsberuhigung durch die Altstadt beginnen. Die Durchfahrt wäre weiterhin durch eine Shared Space Zone möglich. 

Foto: Altstadt Verband Salzburg, Abdruck honorarfrei.