Das war Jazz&TheCity 2023
Das Festival Jazz&TheCity fand vom 19. bis 22. Oktober 2023 in der Salzburger Altstadt statt.
Das Festival Jazz&TheCity, das vom 19. bis 22. Oktober bei viel Sonne, angenehmen Herbsttemperaturen und bester Stimmung vielerorts in der Salzburger Altstadt über die Bühne ging, war ein erfolgreiches „Come Together“ von rund 130 nationalen und internationalen Musiker:innen und Künstler:innen diverser Genres sowie einem enthusiastischen Publikum. Das facettenreiche und hochkarätige Musik- und Performanceprogramm mit rund 70 Veranstaltungen an 12 Locations begeisterte vier Tage lang über 20.000 Besucher:innen. Das von der Altstadt Salzburg Marketing GmbH alljährlich veranstaltete Festival für zeitgenössische Musik, Kunst und Improvisation schafft bei kostenfreiem Eintritt attraktive Anreize für Einheimische, Tagestourist:innen oder Wochenendgäste, die Stadt Salzburg zu besuchen.
Die Altstadt Salzburg pulsierte vier Tage
An vier Herbsttagen lud das Festival Jazz&TheCity vom vergangenen Donnerstag bis zum gestrigen Sonntag über 20.000 Besucher:innen bei freiem Eintritt zu rund 70 Konzerten und Performances mit mehr als 130 Musiker:innen und Künstler:innen aus 20 Nationen in die Salzburger Altstadt. Für den Altstadtverband Salzburg als Auftraggeber ist Jazz&TheCity ein unverzichtbares Highlight, das aus dem Salzburger Veranstaltungskalender nicht wegzudenken ist, wie der neue Geschäftsführer Roland Aigner, MBA, betont. „Die Salzburger Altstadt bietet mit ihren historischen Plätzen, Gassen und Spielorten wie beispielsweise dem Salzburger Marionettentheater, dem Residenzplatz oder der Kollegienkirche eine einzigartige Bühnenkulisse für Jazz&TheCity. Das Zusammenspiel der Atmosphäre in der historischen Altstadt und der zahlreichen oft unkonventionellen Konzerte sowie vielfältigen Acts nationaler und internationaler Musiker:innen zieht jedes Jahr im Oktober Künstler:innen, Einheimische und Stadtbesucher:innen in ihren Bann“, bilanziert Roland Aigner erfreut über das Gratisfestival, das die Stadt in der Herbstzeit erfolgreich belebt.
Hochkarätiges Programm sorgte für Begeisterung beim Publikum
Volle Säle mit langen Warteschlangen und begeisterte Zuschauer:innen auf der einen Seite - exzellente Künstler:innen mit vielen Band- und Programm-Premieren auf der anderen: Auch das „verschlankte“ Jazz&The City 2023 war unter der neuen Intendanz von Anastasia Wolkenstein ein voller Erfolg.
Das Konzertprogramm lotete die ganze Bandbreite dessen aus, was aktuell unter dem Begriff Jazz passiert. Vom Start mit Tijn Wybengas fulminanten Großensemble AM.OK bis zum Schluss mit der New Yorker Frauen-Mariachi-Truppe Flor de Toloache. Die so unterschiedlichen Salzburger Spielstätten bereiteten ideal den Boden für die Vielfalt der universellen Welt-Musiksprache des Jazz: Wo etwa könnte die Kombination aus Orgel, Saxofon und südosteuropäischem Vokalensemble, wie bei Medna Roso eindrucksvoller erklingen als in der Kollegienkirche mit ihrem mächtigen Raumhall.
Das Marionettentheater erwies sich als der perfekte kammermusikalische Rahmen für die modernen Tango-Variationen der Bandoneonista Louise Jallu ebenso wie für den ersten Duo-Festival-Auftritt der einzigartigen Stilisten Kalle Kalima und Andreas Schaerer oder die druckvollen, von der Sitar befeuerten Weltmusik-Improvisationen des Pulsar Trios. So perfekt, dass das Duo der Cellistin Anja Lechner und des Pianisten Francois Couturier ihre Grenzgänge zwischen Klassik und Jazz sogar rein akustisch unternahmen.
Die Szene beherbergte so unterschiedliche Formationen wie das französisch-kroatische Klavier-Schlagzeug-Duo Obradovic-Tixier und David Helbocks Austrian Syndicate, der brasilianischen Tastenvirtuose Amaro Freitas wie auch die estnische Sängerin Kadri Voorand berauschten nicht nur mit Musikalität und perfekter Technik, sondern auch mit großer Herzenswärme und einer im wahrsten Sinne ansteckenden Freude am Musizieren. Das französische Frauentrio Nout bewies beim letzten Konzert in der Szene, dass Harfe, Flöte und Schlagzeug keine Lieblichkeit bedeuten müssen, sondern einen wahren Sturm entfachen können: grenzenlose Begeisterung des Publikums war die Folge.
Die Open Air-Bühne am Residenzplatz bot bei stimmungsvollem Lichtdesign mit Yoni Mayraz und Kutu Hochenergetisches und Tanzbares und begeistert Tausende. Die Prunkräume des Domquartiers wurden zur Bühne für spannende Blind Dates und die einzigartige Mischung von afrikanischer Musik, amerikanischer Jazztradition und Flamencomusik von FlamenKora.
Das Toihaus wurde zum perfekten Ambiente für experimentelle Klänge, vom Klangfarben-Vexierspiel des Luise Volkmann-Trios Autochrom über die „Subwater Beats“ des jungen Berliner Trios Sinularia bis zur atemberaubenden Gesangsakrobatik der Duos von Andreas Schaerer und Yumi Ito, die dann beim Impro-Blind-Date im Arthotel Blaue Gans zum ersten Mal die Bühne miteinander teilten und das Publikum mit furiosen und hochkomischen Gesangseskapaden zum Toben brachten. Eine von mehreren Weltpremieren, die in Salzburg normal sind. Bilden doch neben den wohl vorbereiteten Konzerten die Hidden Tracks, Blind Dates und Impro-Jams eine starke zweite Programmschiene, die Jazz&TheCity zu einem außergewöhnlichen Festival machen: Nicht nur das Publikum kann niederschwellig und hautnah den herausragendsten Musiker:innen der erweiterten Jazzszene begegnen, auch die Künstler:innen kommen hier zum kreativen Austausch und zu neuen, mitunter dauerhaften Formationen zusammen.