17.03.2022

Sanierung Juden- und Goldgasse ist voll im Gange

Derzeit werden Infrastruktur-Bauarbeiten durchgeführt. Im Frühsommer 2023 sollten die zwei historischen Altstadtgassen im neuen Glanz erstrahlen.

Seit Jänner 2022 finden Bauarbeiten zur Generalsanierung der Infrastruktur in der Juden- und Goldgasse statt. Bis Ende Mai 2022 werden die Kanäle und Leitungen in den beiden Gassen inmitten der linken Salzburger Altstadt erneuert. Im Frühsommer 2023 sollte die Oberflächenneugestaltung mit einer hochwertigen Pflasterung abgeschlossen werden. Während der Bauarbeiten ist eine Durchfahrt nicht möglich. Der Zugang zu den zahlreichen Geschäften, Hotels und Gaststätten sowie Wohnungen bleibt offen. Trotz aktuell erheblicher Einschränkungen begrüßen die Anrainer:innen die Infrastrukturmodernisierung. Die beiden neugestalteten Altstadtgassen werden ab dem kommenden Jahr wieder ein beliebter Anziehungspunkt für Einheimische und Stadtbesucher:innen sein. Bunte Werbebanner mit attraktiven Altstadtmotiven verschönern derweil die große Baustelleneinrichtung am Mozartplatz.

Baustellencafé am 22.03.2022
Derzeit werden die Leitungen für Wasser, Strom, Gas, Telekom und Fernwärme in der Juden- und Goldgasse neu verlegt.  Das Kanal- und Gewässeramt der Stadt Salzburg und die Salzburg AG informieren regelmäßig die Bewohner:innen und Unternehmer:innen über den aktuellen Stand der Generalsanierung im Rahmen eines Baustellencafés. „Uns ist wichtig, alle Betroffenen aktiv einzubinden und so freuen wir uns über das große Interesse an unseren regelmäßigen Informationveranstaltungen. Natürlich sind wir uns bewusst, dass die Tiefenbauarbeiten derzeit massive Einschränkungen in diesem Bereich der Altstadt bringen, daher wird möglichst schnell und intensiv gearbeitet. Wir liegen aktuell voll im Zeitplan. Wenn es das Wetter zulässt, werden die Gassen voraussichtlich Ende Mai wieder ungehindert begehbar sein“, versichert der zuständige Baustellenkoordinator Rupert Kübler vom Amt für Vermessung und Geoinformation-Tiefbaukoordinierung der Stadt Salzburg. Mit 31. Mai 2022 sollten die Juden- und Goldgasse wieder provisorisch asphaltiert sein, bevor im kommenden Frühjahr mit der Granit-Pflasterung begonnen wird. Die endgültige Fertigstellung ist für den Frühsommer 2023 geplant.

Vielfältiges Angebot trotz voll angelaufener Baustelle
Nach nun zwei Jahren Pandemie und mehr als 130 Lockdown-Tagen stellen die umfangreichen Bauarbeiten rund um die Generalinfrastruktursanierungen der Gold- und Judengasse die Altstadt-Unternehmer:innen neuerlich vor große Herausforderungen. Die zahlreichen Geschäfte und Gastronomiebetriebe halten trotz erheblicher Einschränkungen wie gewohnt offen, allerdings müssen die Kund:innen und Gäste einen kleinen Hürdenlauf in Kauf nehmen. In der an manchen Stellen nur 2,20 Meter breiten Goldgasse bleibt aufgrund der Baustelleneinrichtungen nur mehr wenig Platz. Bewohner:innen, Unternehmer:innen und Gassenbesucher:innen sind derzeit gefordert, sich den Weg durch diese Altstadtgasse zu bahnen. Dementsprechend niedrig ist die Kundenfrequenz, klagen die Händler:innen, die in ihren Geschäften trotzdem die Stellung halten. „Aufgrund der aktuellen Baustellensituation meiden verständlicherweise die Stadtbesucher:innen vor allem die Goldgasse. Selbst unsere Stamm:kundinnen kommen derzeit nur sehr eingeschränkt zu uns. Die Sanierung dieser Gasse kommt wegen der Enge einer Totalsperre gleich. Nach den pandemiebedingten Verlusten sind wir geschäftlich neuerlich stark in Bedrängnis“, klagt Dr. Manuela Wehinger, Inhaberin der Boutique Think Cashmere! in der Goldgasse 5. Es gilt diese herausfordernde Zeit der Baustellenarbeiten so gut wie möglich zu meistern. Denn letztlich überwiegen die Vorteile der Modernisierung der beiden pittoresken Altstadtgassen klar. Es wurde auch dem Wunsch der Juden- und Goldgassen-Unternehmer:innen Folge geleistet, die Bauarbeiten während der Karwoche und den Osterfeiertagen vom 8. bis 18. April 2022 einzustellen, wie das zuständige Bauamt der Stadt Salzburg bestätigt.

Zeit der Sanierung und Renovierung
Einige Hauseigentümer:innen nehmen die umfangreichen Sanierungsarbeiten auch zum Anlass die Infrastruktur in den historischen Gebäuden zu erneuern und derzeit leerstehende Geschäftslokale zu renovieren. Für Katharina Baumgartner-Nedwed, Hauseigentümerin und Geschäftsinhaberin in der Goldgasse 16, ist dies der optimale Zeitpunkt eines ihrer Geschäftslokale von Grund auf zu sanieren. So werden derzeit ein Wasseranschluss und eine Fußbodenheizung eingebaut. „Im Juni/Juli 2022 sollte die modernisierten Räumlichkeiten wieder zur Disposition stehen. Wir freuen uns auf ein neues Geschäft, das den bunten Warenmix in der Gasse noch vielfältiger macht!“, bekundet Katharina Baumgartner-Nedwed, die selbst ein Antiquitätengeschäft betreibt und mit viel Zuversicht in die Zukunft blickt. Um die aktuelle Geschäftsabwicklung möglichst praktikabel zu gestalten, vereinbart Katharina Baumgartner vorab telefonisch Termine mit ihren Kund:innen, denn Laufkundschaft gibt es derzeit so gut wie keine. „Sobald der Straßenbelag wieder vollständig geschlossen ist, kommen hoffentlich auch wieder die in- und ausländischen Stadtbesucher:innen in die Goldgasse. Wir brauchen vor allem die deutschen Tourist:innen. Wir begrüßen die Sanierung, aber wir wollen nicht in Schönheit sterben!“ Ein ähnliches Bild zeigt sich derzeit auch in der Judengasse. Hier ist der Zutritt zu den Geschäften, Cafés und Gaststätten derzeit über provisorisch angelegte Rampen möglich. Die Unternehmer:innen in der Juden- und Goldgasse zeigen sich zuversichtlich, dass sich die beiden Altstadtgassen wieder mit Leben füllen werden, sobald die Kanal- und Leitungsarbeiten abgeschlossen sind.

Geplante Fertigstellung Frühsommer 2023
Der Altstadtverband Salzburg unterstützt mit gezielten Maßnahmen im Werbe- und Social Media-Bereich die von den Bauarbeiten betroffenen Unternehmer:innen. Bunte Banner mit attraktiven Altstadtmotiven und Werbeslogans zieren seit Mitte März die große Baustelleneinrichtung am Mozartplatz, die bis nach Fertigstellung der provisorischen Asphaltierungsarbeiten in der Juden- und Goldgasse Ende Mai 2022 bestehen bleiben wird. Zusätzlich werden noch Baustellen-Informationsständer aufgestellt, die vor allem auch die Gassenbesucher:innen darauf aufmerksam machen, dass die Geschäfte und gastronomischen Betriebe trotz der Bauarbeiten uneingeschränkt geöffnet sind. „Endlich sind alle Corona-Maßnahmen aufgehoben, die in den vergangenen zwei Jahren dem Handel und der Gastronomie enorm zugesetzt hatten. Nun stellt die längst notwendige Generalsanierung der beiden Gassen im Herzen der Altstadt die Unternehmer:innen neuerlich vor große Herausforderungen. Aber die Vorteile überwiegen ganz klar, denn die Neugestaltung ist prinzipiell eine positive Qualitätsoffensive. Eine homogene Oberflächengestaltung ist wünschenswert und wird wesentlich zur Attraktivierung in diesem Bereich der Altstadt beitragen. Alle freuen sich, wenn im Frühsommer 2023 wieder Bummeln, Flanieren, Shoppen und der Besuch in den Gastronomiebetrieben in der neugestalteten Juden- und Goldgasse möglich sein werden“, bestätigt Dr. Sandra Woglar-Meyer, Geschäftsführerin des Altstadtverbandes Salzburg, die allgemeine Aufbruchsstimmung unter den Altstadt-Unternehmer:innen. Die Erfahrung der letzten Zeit hat gezeigt: Das „Erlebnis Altstadt“ braucht sowohl den Handel als auch die Gastronomie, um die nötige Attraktivität für Besucher:innen aus dem In- und Ausland zu bieten. Das komplette Angebot ohne pandemiebedingte Einschränkungen trägt wesentlich zur Belebung der Altstadt bei und hat einen positiven wirtschaftlichen Einfluss auf die innerstädtischen Betriebe.

Nachhaltige Nutzung der Werbebanner – Altstadt Shopper
Sobald die Mesh-Banner als Werbeträger für den Altstadtverband ausgedient haben, bekommen sie im Sinne der Nachhaltigkeit ein zweites Leben. Unter der Marke „Lichtwerk“ werden aus den Werbeplakaten hippe Altstadt Shopper in Handarbeit lokal hergestellt. „Jede Tasche ist ein Unikat. Unsere Altstadt Shopper haben ein praktisches Format mit extra langen Henkeln, somit sehr angenehm zum Tragen und Einkaufen. Das Schöne ist, so wird man auch immer wieder an die diversen Veranstaltungen und Aktionen erinnert, die positive Stimmung in die Altstadt brachten“, freut sich Altstadtverbands-Geschäftsführerin Dr. Sandra Woglar-Meyer über diese innovative Nachhaltigkeitsidee. Erhältlich sind die Shopper exklusiv im Altstadtverband-Onlineshop zum Preis von 39 Euro.

 

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