Aussteller Rupertikirtag | © Birgit Probst Aussteller Rupertikirtag | © Birgit Probst
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Jahn Markl

Jahn Markl

WIE LEDER UND LEDERTRACHT ENTSTANDEN Bereits im Jahre 1408 wurde die älteste Salzburger Gerberei gegründet. Durch die Jahrhunderte wechselten wohl mehrmals die Namen und Besitzer, bis schließlich im Jahre 1890 der Säckler und Handschuhmachermeister Joh. Nep. Jahn in das Unternehmen einheiratete und es dadurch zu einer Verbindung dieser beiden, sich vortrefflich ergänzenden, Ledergewerbe kam. Waren es ehedem Ausfütterungen für Rüstungen, Lederwämser, Lederstrümpfe und Uniformen, so sind es später die Jagdkleidung der Adeligen und die Ledertracht der Bauern, die gefragt waren. Um die Jahrhundertwende gab es außer der englischen Ledersportmode, keine eigenständigen, kontinentalen Kreationen. Hanns Jahn, der damalige Juniorchef des Hauses, sorgte für die Wiederbelebung und Nachschöpfung der heimischen Tracht und Jagdkleidung. Sein Nachfolger Karl Markl und dessen Sohn Erwin Markl, selbst Gerber-, Lederfärber- und Säcklermeister, setzten diese Arbeit fort. Seit 1999 führt nun Tochter Gabriele Jenner das Unternehmen. Die Lederhosen im Salzburger Land waren prächtig ausgenäht (bestickt) und wiesen neben den "Blumen" (Flächenornamente in stilisierter Form) auch mehrfache Verzierungen der Schaunähte auf. Die alten Ausnähmuster sind echte Volkskunst und werden zum Teil heute noch verwendet. Bei der Wahl des Wildleders (Hirsch-, Reh- oder Gamshaut) bevorzugte man meist solche Stücke, bei denen deutliche Narben von den Brunftkämpfen der betreffenden Tiere erkennbar waren. Dieser Brauch beruhte auf einem uraltem Volksglauben, wonach die Kraft und der Mut des Tieres auf den Träger der Hose übergehen sollte. Während sich in den echten Trachtenhosen die ursprünglichsten Formen der Lederkleidung erhalten haben, unterliegt die Oberbekleidung stark der jeweiligen Modeströmung und hat vielfach grundlegende Veränderungen erfahren. Die steigende Beliebtheit der Lederbekleidung beweist jedoch aufs Neue, dass die Möglichkeiten der Abwandlung und Verwendungsfähigkeiten dieses edlen Materials noch lange nicht erschöpft sind.

Standplatz

Alter Markt | Hütte Nr. 13