Von Julia Lepka-Fleischer (Presse, Salzburg Biennale)Viele Neue Töne erklingen im März, wenn die Salzburg Biennale an
drei Wochenenden zwischen 6. und 22. März 2015 zur Auseinandersetzung mit Neuer Musik einlädt. Heike Hoffmann stellte ein facettenreiches Programm aus Konzerten Neuer Musik mit Stimm- und Videokünstlern, Musiktheater-Produktionen und einer Videoinstallation zusammen.
„Voices“ – das Motto dieser Festivalausgabe – verrät: es wird viel gewispert, gekreischt, gezischelt, geflüstert, geschrien, gesäuselt und natürlich gesungen und gesprochen werden.
Eröffnung mit skulpturalen Instrumenten von Harry Partch
Harry Partch ist bekannt als der „Godfather“ der US-Amerikanischen Just-Intonation-Bewegung, er war Komponist, Theoretiker, Visionär und Instrumentenbauer. Das von ihm entwickelte, hochkomplexe Tonsystem, unterteilt die Oktave in 43 Töne, auf herkömmlichen Instrumenten nicht spielbar. Deshalb baute er im Laufe seines Lebens (1901-1974) ein umfangreiches Instrumentarium, Tonskulpturen von eigener Schönheit und großer Bühnenpräsenz. Für das Ensemble musikFabrik wurden mehr als 40 zum Teil skulpturale Instrumente nachgebaut: Saiten-, Schlag-, Glocken- und Harmonium-Instrumente, sowie kleinere Hand-Instrumente. Das Salzburger Konzert am 6. März (19.30, republic) ist das erste in einer Reihe von Auftritten in ganz Europa, für das bei Simon Steen-Andersen und Caspar Johannes Walter Werke für dieses faszinierende Instrumentarium in Auftrag gegeben wurden.
szenenwechsel im Carabinieri-Saal
Produktionen, die in vielfacher Weise Szenisches einbeziehen oder ganz neue Aufführungsformate jenseits der klassischen Konzertsituation erproben, finden sich in der Reihe
szenenwechsel. Dazu gehört etwa die szenisch-musikalische Bespielung des Carabinieri-Saals in der Residenz mit „ATLAS – Inseln der Utopie“ von José Maria Sánchez-Verdú in der Inszenierung von Sabrina Hölzer oder Luna Park, eine Musiktheaterproduktion von Georges Aperghis, deren Thema die omnipräsente Überwachung im öffentlichen Raum ist.
focus ... solo
Unter dem Label
focus sind Künstler zu erleben, die nicht nur erstklassige Virtuosen auf ihrem Instrument sind, sondern sich auch als Performer verstehen. Die Vokalartistin Ute Wassermann arbeitet mit dem Lichtdesigner Michael Vorfeld, David Moss ist nicht nur Stimmkünstler, sondern auch Schlagzeuger und Erzähler, Christian Dierstein hat für sein Perkussionstheater neue Werke in Auftrag gegeben und Mike Svoboda verbindet bahnbrechende Solostücke für Posaune mit den Sprechstimmen ihrer Komponisten. Und schließlich kommt Pierre Charial nach Salzburg und verzaubert uns mit seinen Drehorgeln.
Das detaillierte Programm unter www.salzburgbiennale.at
Infos & Tickets
Spielorte
ARGEkultur Salzburg / Alte Residenz, Carabinieri Saal / Bibliotheksaula, Jeanne-Kahn-Foyer / Kavernen 1595 / Museum der Moderne Salzburg / republic / Universität Mozarteum Salzburg, Solitär
Kartenpreise
Einzelkarten € 16 - € 24,- Ermäßigt € 8 - € 12,-
Festivalpass: Alle Veranstaltungen € 99/ € 49 (ermäßigt)
Wochenendpass: Alle Veranstaltungen eines Festivalwochenendes für € 50
öticketcenter republic, T: +43-(662)-843711
sowie bei allen
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