Nachhaltiger leben in Salzburg
NACHHALTIGKEIT - kein neuer Begriff und trotzdem in aller Munde.
Worum handelt es sich? Und wie funktioniert nachhaltiger leben ? Wir waren einen Tag in Salzburger Altstadt unterwegs und haben uns auf die Spuren von Zero Waste, Bio, regional und slow culture gemacht.
Was ist Nachhaltigkeit?
Zum ersten Mal erwähnt wurde der heutige Trend-Begriff bereits 1713, im Zusammenhang mit ökologischer Waldnutzung. Die Definition, wie wir sie jetzt kennen, hat die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung 1987 festgehalten. Längst geht es nicht mehr nur um ökologische Nachhaltigkeit, sondern um „sustainable development“ – nachhaltiges Wachstum und Entwicklung auf sozialer, wirtschaftlicher und umweltbezogener Ebene.
Es ist eigentlich ganz einfach erklärt: Es soll nicht mehr verbraucht werden als nötig ist, um auch die Ressourcen für zukünftige Generationen zu sichern.
Nicht bloß eine Trendfloskel - Alltagstauglich
Mittlerweile ist es in allen Bereichen des Lebens angekommen und wir alle können jeden Tag aufs Neue einen kleinen Beitrag leisten. Neben weniger CO2-Ausstoß und einem Umdenken mit Verpackungen und Abfall, zählen auch die Wahl der Lebensmittel und der richtige Umgang mit Konsum zu einem nachhaltigen Lebensstil.
Reality-Check
9:00 Uhr: Auf geht’s in die Stadt
Die Frage ist nur noch Bus oder Radl? Sei es zur Arbeit oder in unserem Fall zum Frühstücken ins 220GRAD Café im Nonntal – wir haben beide umweltfreundlichen Varianten ausprobiert. Mit dem Rad waren wir sogar noch an der frischen Luft!
Im 220GRAD angekommen, strömt uns schon der Duft von frischem Kaffee und selbstgebackenem Brot entgegen. Familie Macheiner legt nicht nur auf die Herkunft der Kaffeebohnen großen Wert, sondern auch auf die Lebensweise und die Arbeitsbedingungen ihrer Kaffeebauern zu denen sie bereits eine langjährige Beziehung pflegen. Die Kaffeeselektionen werden selbst geröstet und auch in der Küche wird sehr auf Regionalität und Saisonalität geachtet.
Nachhaltiges Shoppen
Ein Paar, das ungleicher nicht sein könnte. Ja, natürlich wäre nichts einkaufen, die nachhaltigste Lösung. Aber wir machen es einfach gerne! Es macht Spaß, gehört zum Leben dazu und manchmal brauchen wir wirklich etwas. Glücklicherweise gibt es in der Salzburger Altstadt schon zahlreiche ambitionierte und kreative Denker, die uns mit ausgeklügelten und ansprechenden Produkten überraschen.
Bei ZERUM, einem jungen, steirischen Bio-Modelabel, finden wir neben feinem Stoff, auch coole Accessoires.
Weiter geht es zu Damn Plastic. Victoria und Stephanie haben mit plastikfreien Eventkonzepten begonnen, nun darf sich Salzburg über ihren gut durchdachten Concept Store freuen. Hier findet man so gut wie alles, was das Herz begehrt.
Im GOLDEN.SOUL – dem jüngsten Zuwachs der Salzburger Altstadt – versorgt uns das Mama-Tochter-Team, Tanja und Lisa, mit einem Traum aus Pastell. Von veganem Nagellack über Wildkräuterauszüge aus heimischen Superfoods und Naturkosmetik bis hin zu kuscheligen Kaschmire-Teilen von der Salzburger Marke „WARM-ME“.Alles sorgfältig ausgewählte Produkte. We like!
Letzter Stopp ist im Genuss pro Gramm. Nehmen was man braucht – nicht mehr. Hier kann man sich Nudeln, Reis, Linsen, Nüsse und Co einfach nach Gramm abfüllen. Sogar Shampoo, Waschmittel und Klarspüler gibt es in individuellen Mengen. Wir haben kein eigenes Gefäß zur Hand und werden gleich mit Stoffbeutel und Glasflasche versorgt.
Zum Abschluss: Die Stärkung in der Humboldtstubn
Im Bio-Restaurant steht ein nachhaltiger und ganzheitlicher Umgang mit Menschen, Tieren und sogar Lebensmitteln im Fokus. Vegane und vegetarische Kreationen und klassische Wirtshausgerichte – alles nach dem Motto Naturbelassenheit. Nachdem es bei uns auch mal fleischlos sein darf, sind wir da genau richtig.
Nach einem spannenden Tag sind wir um einiges schlauer und unser Fazit zum Thema ist:
Nachhaltigkeit hat viele Gesichter. Über den eigenen Bequemlichkeits-Schatten springen und mit kleinen Schritten anfangen.
Man muss auf nichts verzichten, denn Nachhaltigkeit ist zu einem Lebensstil geworden – jung, innovativ und längst nicht mehr „Öko“.