Mit der Ausstellung "Bischof. Kaiser. Jedermann. 200 Jahre Salzburg bei Österreich" gestaltet das Salzburg Museum die zentrale Haupt-Attraktion des Jubiläums Salzburg 20.16. Als Trilogie konzipiert, beleuchtet die Schau zwei Jahrhunderte der Kunst-und Kulturgeschichte des Landes.Von 30. April bis 30. Oktober 2016 steht das Salzburg Museum ganz im Zeichen der wechselvollen, oft dramatischen Geschichte von Land und Stadt Salzburg. Einheimische und internationale BesucherInnen werden auf drei Ebenen die vielfältigen gesellschaftspolitischen Entwicklungen und historischen Lebenssituationen kennen lernen, kostbare Kunstschätze betrachten und zeitgenössische Interpretationen erleben.
Salzburg Museum Neue Residenz Foto: ©
Das Kuratoren-Team rund um Museumsdirektor Martin Hochleitner hat eine ganz besondere Zeitreise entworfen. Die Annäherung erfolgt unter verschiedenen detailreichen Aspekten:
Der Ausstellungsteil
Schatzkammer Salzburg befasst sich mit Kunst und Kunsthandwerk Salzburger Ursprungs - im Gepäck wechselnder Herrscher haben Werke in großer Zahl das Land verlassen (müssen) und sind mittlerweile in Museen und Sammlungen Europas verwahrt. 39 dieser spektakulären Stücke kehren für die Dauer der Ausstellung an ihren Entstehungsort zurück; sie erinnern an perfektionierte Fertigkeiten hiesiger Meister und vergangene Prachtentfaltung. Die Versammlung der raren Kostbarkeiten, darunter Inkunabeln früher Buchmalerei, kalligrafisch kunstvolle Urkunden, Harnische aus dem Mittelalter, Objekte aus Bergkristall, Steinbockhorn, Goldarbeiten, Gemälde und herrschaftliche Prunkgegenstände lassen das Herz jedes Hobbyhistorikers hüpfen und alle Liebhaber von Sorgfalt und Schönheit in Begeisterung ausbrechen.
Harnischbrust und Schützenhaube aus der Großen Reihengarnitur des Salzburger Fürsterzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau © Bayerisches Nationalmuseum München, Foto: Haberland, Walter
Furienmeister, Hesperide den Drachen Ladon fütternd 1610-1620, Elfenbein © KHM-Museumsverband
Pokal aus Steinbockhorn, um 1700 © Privatbesitz, Foto: Salzburg Museum / Poschacher
Das Ausstellungs-Kapitel
Erzähl mir Salzburg rollt in zwölf Themenbereichen wechselnde Welten anhand kultureller Initialzündungen auf. Exponate aus prähistorischen Jahrhunderten erzählen von ihrer Entstehung und Funktion, von Handelsbeziehungen sowie von Riten und religiösen Vorstellungen.
Opankenförmiger Bundschuh (Fundort: Hallein-Dürrnberg, Salzbergwerk, Hintersengoder Maximilianwerk), Latènezeit, 5. – 1. Jh. v. Chr. Rindsleder © Salzburg Museum
Die Visualisierung entwicklungsgeschichtlicher Meilensteine, darunter die Initiative zur Pflege von Mozarts Andenken und auch eine Selbstbetrachtung des Museums als kulturelles Archiv führt in die Zeitgeschichte. "Bilder der Veränderung" und "Salzburger Utopien" spannen den Bogen bis hin zur Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in Salzburg und den Nachkriegsszenerien. Literarische Positionen werden bearbeitet und Ausdruck der bildenden Künstler Salzburgs in Kontext gestellt. Der Kreis schliesst sich mit einer Schilderung Salzburgs als Ort der Zu- und Abwanderung, in unseren Tagen aktueller Migration eine Aufforderung zum Nachdenken über Identität.
Franz Schaffgotsch, Traumwandler, Öl auf Karton, 1915 © Salzburg Museum
Albert Birkle, Der Hüterbub, Öl auf Leinwand, 1937 © Salzburg Museum
Am Schauplatz - im dritten Teil der Landesausstellung - haben Salzburger Fotokünstler in Installationen und Videoanimationen bildlich kaum dokumentierte geschichtliche Ereignisse von nachhaltiger Tragweite der Jahre 1797 bis 1816 "eingefangen" . Die Sonderausstellung holt acht Orte von schicksalhafter Bedeutung für Salzburg und die Salzburger sozusagen ins Haus.
Rainer Iglar/Michael Mauracher 2015/16, Am Schauplatz, Walserfeld, Langzeit-Foto-Video-Arbeit © Iglar/Mauracher
Johann Carl Schleich (1759-1842) nach Johann Joseph Anton Lang (1765-1805) Plan der Schlacht am Walserfeld im Dezember 1800 Regensburg, 1800/01 Kupferstich, koloriert © Salzburg Museum
Das Thema des Jahres „Ein Land im Wandel“ offeriert jedenfalls breit gefächerte Möglichkeiten, ja Herausforderungen für Darstellung der Zeitläufe und souveräne Berichterstattung zu sozialen, kulturellen, politischen und persönlich-alltäglichen Veränderungen.
Wir dürfen also gespannt sein!
Auch die Abteilung für Kunstvermittlung hat sich aus Anlass der wohl einzigartigen Ausstellung viel vorgenommen:
KunsthistorikerInnen und KunstpädagogInnen bieten im Rahmen eines unterhaltsamen und informativen Programms Führungen und Themen-Workshops für Erwachsene und Kinder an. Für Informationen zu Öffnungszeiten, Veranstaltungsterminen und Eintrittspreisen klicken Sie bitte
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