Bio-Fischzucht Familie Krieg
Kaltes Wasser und heiße Suppe
Ein Fischer arbeitet mit Netzen. Ein guter Fischhändler dagegen benötigt Netzwerke, um seine Kunden zu versorgen. Dominik Krieg, der junge Geschäftsführer des Salzburger Traditionsbetriebs Bio-Fischzucht Fam. Krieg, setzt auf ein Netzwerk von Partnern aus der Region sowie aus Dänemark, Schottland und Irland, die ihn mit hochwertigen Fischen und Meeresfrüchten versorgen.
Dem Netzwerk sei Dank
Seefische kaufen seine Lieferanten direkt auf Auktionen in europäischen Fischereihäfen wie zum Beispiel in Skagen und Strandby im Norden Dänemarks, wo Ostsee und Nordsee aufeinandertreffen. Oder bieten auf Auktionen im nördlichsten Fischereihafen Schottlands mit. Über dieses Netzwerk bekommt Dominik Krieg fangfrische Fische, die über das Logistikzentrum Bremerhafen (Deutschland) nach Salzburg verschickt werden. Die Bio-Lachse kommen aus Glenarm/Irland, wo sie im kalten Atlantikwasser aufwachsen. Der im Bestand nicht gefährdete Gelbflossen-Thunfisch wird mit der Angel gefangen. Im Winter werden auch Austern, Miesmuscheln und Jakobsmuscheln angeboten. Ganz wichtig ist die Kooperation mit heimischen Fischern, die Reinanken, Zander und Aalrutten als Wildfang aus dem Mondsee, dem Attersee und dem Chiemsee liefern. Stark nachgefragt sind die
Bio-Saiblinge aus den eigenen Zuchtbecken in Werfenweng und Hallwang. Im Verkaufswagen, der jeweils am Donnerstag auf der „Schranne“, dem wichtigsten Salzburger Wochenmarkt und Dienstag, Mittwoch, Freitag und Samstag am Grünmarkt (Universitätsplatz) steht, kann er seinen Kunden bis zu 30 verschiedene Fischsorten anbieten.
In große Fußstapfen
Dominik Krieg ist erst 26 Jahre alt. Er hat vor einem Jahr den Betrieb von Vater Franz und Onkel Reinhard übernommen. Die Ursprünge des Unternehmens gehen auf den Urgroßvater zurück, der Fischteiche in Bergheim besaß. Noch älter sind Fischereirechte am Mattsee. Dominiks Vater Franz und sein Onkel Reinhard gründeten das jetzige Unternehmen 1985. Seit 30 Jahren werden Grünmarkt und Schranne bedient. Für Dominik war es immer klar, dass er in das Unternehmen aktiv einsteigen wird. Er hat eine Fischereiausbildung sowie eine Lehre als Großhandelskaufmann absolviert. Er tritt in große Fußstapfen: Sein Vater war und ist der Experte für die eigene Fischzucht. Onkel Reinhard ist für viele Salzburger das „Gesicht“ von Fisch-Krieg auf den Märkten, bekannt und beliebt.
Was Verbrauchern heute wichtig ist, kann die Familie Krieg liefern: Die fettarmen und eiweißreichen Fische sind Teil einer gesunden Ernährung. Die Süßwasserfische wachsen in klarem, sauberem Wasser der heimischen Seen auf. Kabeljau & Co. stammen aus nachhaltigem und zertifiziertem Fischfang. Und dann sind da noch die großen Themen „Bio“ und „Tierwohl“, die zu Recht einen hohen Stellenwert haben. Die eigenen Teiche in Hallwang und Werfenweng werden von einer Quelle gespeist, die Trinkwasserqualität hat. Die Fische wachsen in dem kalten Wasser langsam in zwei Jahren heran. Für das Tierwohl entscheidend ist die Besatzdichte: Auf einen Kubikmeter Wasser werden nur 3 Kilogramm Fisch gehalten. In der konventionellen Fischzucht dagegen werden bis zu 50 Kilogramm Fisch pro Kubikmeter eingesetzt. Die Familie Krieg kann man ohne Übertreibung als
Bio-Pioniere in der Fischzucht bezeichnen.
Frisch gekocht!
Die regelmäßigen Standbesucher kennen Fisch-Krieg aber nicht nur als Fischhändler. Bei Krieg wird selbst geräuchert, gebeizt und mariniert. Der „Renner“ vor allem an kalten Tagen ist die selbstgemachte Fischsuppe, die man am Stand gleich im Stehen löffeln kann. Zwei Köche im Hallwanger Betrieb sorgen für Abwechslung: Mal ist Fisch-Curry im Angebot, dann eine Räucherfisch-Quiche, eine Lasagne, Thunfisch-Carpaccio oder Garnelen in Kokosmilch. Mehr als 20 frisch gekochte Gerichte und Marinaden werden an den Markttagen angeboten. Dominik Krieg kocht selbst sehr gerne.
In diesem Frühjahr war sein persönliches Lieblingsgericht Lachs aus dem Ofen mit weißem Spargel.
