eat & meet: Genusstour rechts der Salzach
Das Gute liegt so nah: Fast jede Stadt, die an einem Fluss liegt, hat eine attraktive und eine weniger attraktive Seite. Salzburg ist anders: Das Viertel links und rechts der Linzer Gasse, also gegenüber der weltbekannten Altstadt, hat sich verjüngt und ist zum Hotspot für Genießer geworden. Die Mischung von historischer Substanz mit innovativen Geschäftsideen macht den Reiz aus.
Im Rahmen des Kulinarik-Festivals eat & meet nehmen die die Stadtführerinnen Astrid Zehentmayer, Michaela Muhr und Inez Reichl ihre Gäste auf eine Genusstour mit, die auch Einheimischen Überraschungen bietet.
Ganz der handwerklichen Tradition der Bäcker verpflichtet ist Sepp Funder, der im Nonntal seine Backstube hat, aber auch in der Linzer Gasse eine Filiale betreibt. Sein Betrieb floriert trotz der Billigkonkurrenz von Discountern und Kettengeschäften, weil seine Kunden das Ursprüngliche, das Handwerkliche schätzen. Bäckerei Funder, Linzer Gasse 2
Wer vermutet schon in einer Parfümerie zwei fachlich versierte und engagierte Damen, die profunde Kenntnisse über Entschlackungskuren haben und Tees und Elixiere für das Wohlbefinden anbieten? Einen Schwerpunkt bilden Präparate aus Granatapfel. Die Parfümerie in der Dreifaltigkeitsgasse 9
Karl-Heinz Robitschko hat sich mit der Vinothek De Gustibus einen Lebenstraum erfüllt. Wobei der Begriff „Vinothek“ viel zu kurz greift: Man kann selbstverständlich aus einem klug zusammengestellten Sortiment österreichische Weine verkosten und auch kaufen. Daneben gibt es aber Käse, Schokoladen, Marmeladen, Chutneys, Kürbiskernöl – alles von kleinen, heimischen Manufakturen.
Karl-Heinz, wie er von Stammgästen einfach gerufen wird, lebt aber in seiner Vinothek noch eine weitere Leidenschaft aus: Literatur und Musik. Lesungen und Konzerte gehören zum Konzept und gehen mit dem Wein eine harmonische Verbindung ein. Ein ungewöhnlicher Ort: De Gustibus, Bergstraße 14
Vom Bruderhof zum Sonnentor
Stadtführerin Astrid Zehentmayer nutzt den kurzweiligen Spaziergang immer wieder, um auf historisch und kulturell bedeutsame Stätten rechts der Salzach hinzuweisen: Auf das Kloster der Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung, auf den Sebastiansfriedhof, auf das Leben von Paracelsus in Salzburg.
Zurück in die Linzer Gasse: Im „Sonnentor“ werden verschiedene Tees vorgestellt. Für die Köche unter den Teilnehmern war das große Sortiment an Küchenkräutern und Gewürzen eine Entdeckung. Sonnentor, Linzergasse 35
Vom Fass: Der Name ist Programm. Wertvolle und seltene Öle und Essige werden aus Fässern, Glasballons und großen Keramikgefäßen abgezapft. Die Mitarbeiter ermuntern die Gäste zum Experimentieren: Wildmango Balsam Essig kombiniert mit Olivenöl ergibt einen interessanten Dip zur Rohkost. Oder Quittenbalsam mit Walnussöl. Zusätzlich Whiskeys, Rum, Armagnac oder den seltenen Absinth.
Das breite Programm erweitert den Aromenhorizont. „Vom Fass“ gibt es als Franchisebetrieb zwar auch in anderen Städten – die Salzburger Inhaber, Tanja Kunert und Sascha Ecker, fügen aber mit Workshops und Verkostungen eine starke lokale Note hinzu. Vom Fass, Linzer Gasse 68
Einkehrschwung ins Coffee Press
Hier hat sich eine Art menschliche Docking Station für internationale Studenten entwickelt. Mozarteum und Salzburg College befinden sich um die Ecke – und nach den vielen Laptops und Tablets auf den Tischen zu urteilen, nutzen die Studenten das Coffee Press als angenehme Alternative zu Bibliothek und Seminarraum. Das Motto von Coffee Press: „Meet friends around the world.“
Deshalb ist das leistungsstarke WLAN vielleicht noch wichtiger als ein guter Espresso aus der Cimbali-Maschine. Aber die Genüsse kommen nicht zu kurz: Cheesecakes als daily special, Quiches mit interessanten Füllungen, Frühstücksvariationen – kurz: Ein Treffpunkt für alle, die es unkompliziert und lässig mögen. Coffee Press, Bergstraße 10