Maximilian Neulinger Maximilian Neulinger
Alles außer gewöhnlich Judith Rettensteiner

„Kopfsteinpflaster ist immer gut“

Weinhändler Maximilian Neulinger von Delivino über seine permanente Neugierde, den Aufbruch in der Weinbranche und seine besondere Verbundenheit mit der Steingasse.

Wie kamst Du zum Wein?
„Meine Neugierde hat mich immer angetrieben“, erzählt Maximilian. „Ich wollte immer wissen, wo Produkte herkommen.“ Seine Leidenschaft für Wein wurde durch praktische Erfahrungen im Weingut Ott und durch den Austausch mit Fachleuten geprägt. 

Mut zur eigenen Linie
Was macht Maximilian anders als klassische Weinhändler? „Ich probiere viel, gehe mit offenen Augen durch die Welt und mache meine eigenen Erfahrungen“, sagt er. Bei der Auswahl seiner Weine vertraut er auf Messebesuche, Fachzeitschriften, Podcasts, den Entscheidungen innerhalb seines Teams und auf den Austausch mit seinen ganz persönlichen Meinungsbildnern wie z.B. der Ausnahme-Sommelier Willi Schlögl und Johannes Schellhorn, die gemeinsam die Bar „Freundschaft“ in Berlin betreiben, Maximilian Zankl von Zankl´s Weine sowie Christian Ortner vom MARC´S in der Chiemseegasse, aber auch Andreas Gfrerer von der Blauen Gans, Seppi Sigl oder Sepp Schellhorn.

Als Weinsommelier beim Kulinarik-Festival eat&meet im März 2025 begleitet er Veranstaltungen wie das Eröffnungsevent in der Galerie Frey mit Gastronom Aaron Priewasser oder die Busfahrt mit Josef Hausner und Jakob Kartnern von JoJa. Für ihn ist Salzburg kulinarisch auf einem guten Weg: „Das Festival bricht mit alten Mustern, denkt neu und schafft Aufbruchstimmung.“

Magst Du uns eine persönliche Wein-Empfehlung abgeben?
„Mein Lieblingswein ist der Grüne Veltliner 2019 Ried Stein von Bernhard Ott. Für besondere Anlässe empfehle ich Schaumwein, Sparkling Tea oder Rosé – perfekt für den Frühling und den Muttertag. Für Einsteiger ist das Weingut Hiedler, insbesondere der Cloudy Rosé, ein Geheimtipp.“

Blick in die Zukunft der Weinkultur
Maximilian sieht die Weinbranche im Wandel: „Sie hat zwar derzeit einen leicht verstaubten Touch, aber es ist viel in Bewegung. Die Branche wird dynamischer, moderner, und eine jüngere Generation kommt dazu.“ Um diese Zielgruppe zu erreichen, setzt er auf Verkostungen zu bestimmten Themen oder verständliche Wein-Grundkurse. 
„Der Markt ist derzeit sehr sensibel, was Geld und Gesundheit betrifft“, erklärt er. Besonders bei Subskriptionskampagnen wie der Bordeaux en Primeur sieht er großes Potenzial: „Jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt, um in Wein zu investieren, aber viele zögern wegen der Preissensibilität.“

Maximilians persönliche Kopfsteinpflaster-Lieblingsorte in der Altstadt Salzburg:
•    In der rechten Altstadt: Die Steingasse mit ihren Lokalen und dem besonderen Flair. Besonders mag er das Maiers, das Flavour und das Köchelverzeichnis.
•    In der linken Altstadt: Der Garten im Sternbräu und die SEPPO Daybar  – unkomplizierte Treffpunkte, die für ihn einen Rückzugsort darstellen.
„Ich schätze die Menschen in Salzburg sehr. Es ist für mich ein Privileg, in dieser Stadt zu leben, die das ländliche und das städtische Flair so wunderbar verbindet. Alles ist nah – kurze Wege, die das Leben erleichtern. Aber wir haben auch eine Verantwortung der Stadt gegenüber und müssen gut auf sie achten!“

Maximilian Neulinger ist Weinhändler im DELIVINO Wein.Loft und Kurator des Sortiments in der DELIVINO Wein.Boutique in der Schwarzstraße 13, www.delivino.at

Maximilian Neulinger, Jahrgang 1993, ist ein junger Weinhändler mit einer spannenden Geschichte. Sein Vater ist in Salzburg als ehemaliger Geschäftsführer des bekannten Gastronomiebetriebs Carpe Diem eine feste Größe. Nach der AHS-Matura und während des Besuchs des englischsprachigen Zweigs des Tourismuskollegs in Klessheim arbeitete Maximilian im Service bei Maiers in der Steingasse. Seine Freundschaft zu Moritz Maier, mit dem er gemeinsam das Tourismuskolleg besuchte, führte später zu einer gemeinsamen Tätigkeit im Familienbetrieb.
Nach Auslandserfahrung bei den Belmond Hotels in London kehrte er nach den Covid-Lockdowns nach Österreich zurück. Um seiner Neugier auf die Herkunft von Wein nachzugehen, begann er im Weingut Bernhard Ott in Feuersbrunn/Wagram zu arbeiten. Dort durchlief er alle Stationen und eignete sich umfassendes Fachwissen an. Heute ist er bei Delivino tätig, wo sein Vater den B2C-Bereich verantwortet, während Maximilian B2B-Kunden betreut.

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