In Salzburg bricht sie wieder an, die Zeit der Lebendigkeit und ruhender Alltagspflichten, die Zeit der Premieren und luxuriösen Konzertangebote, die Zeit der hochsommerlichen Andersartigkeit. Oder sagen wir´s so: die Salzburger Festspiele sind mit einem dreifachen „Halleluhja“ (ja Haydens Oratorium steht - wieder! als erstes auf dem Programm) eingeläutet. Wann gibt es für BesucherInnen, Mitwirkende, StatistInnen (=auch die Zaungäste sind gemeint) und TouristInnen schon eine bessere Möglichkeit sich schöner zu kleiden, musischer zu (er)leben und vor allem besser zu essen als zu den Festspielen? Wer vor, nach und manchmal auch während den, bisweilen sehr langen Aufführungen auf der Suche nach kulinarischen Fest(spiel)en inklusive abwechslungsreichem Rahmenprogramm ist, sollte unbedingt der folgenden gastronomischen Hotspot-Route folgen:
1. Sporer - Sehen und gesehen werden
(Getreidegasse 39)
Auf unserer Festspiel-Flanierroute liegt der alt eingesessene Familienbetrieb Sporer. Die Geschichte der heute in der Getreidegasse ansässigen weltberühmten Likör & Punschmanufaktur reicht ins Jahr 1903 zurück. Neben hausgemachten Schnäpsen und Edelbränden werden hier gut 300 verschiedene österreichische Weine angeboten. Die Hausmischung, ein Kräuterbitter % 38 Vol., eignet sich eher als Digestif (nach schwerer Kost) oder als beliebtes Mitbringsel, allerdings ist, gegen einen Aufpreis von € 5,- auf die Mitnahmepreise, das obligatorische Glaserl Weißer oder Roter ein Muss. Durch die prominente Lage inmitten des Festspiel-Trubels zwischen Opernhäusern und Nobel-Boutiquen wird nicht nur gerne (de-)gustiert sondern auch der einmalige Salzburger Lifestyle genossen! Und wenn es dann doch mal regnen sollte? …dann genießen Sie einfach das kultige, urgemütliche Flair inmitten der Fassgalerie von Punsch & Co - kurzweilige Unterhaltung inklusive! Tipp: Für die „Süßen“ gibt’s Sporer´s cremigen Mocca-Eierlikör-Drink. Mhhhhhh!!!!!
(Universitätsplatz 5)
Besonderen Genuss im besonderen Ambiente verspricht die Champagner Bar des alt eingesessenen Juwelier Lährm. Wer auf der Suche nach internationalem Flair, ausgesuchten Weinen und kreativen Cocktails & Longdrinks ist, wählt mit dem Universitätsplatz 5 die richtige Adresse. Nur einen „Steinwurf“ von der Felsenreitschule entfernt, genießt die regionale und internationale High Society bei einem prickelnden Glas Taittinger und Gänseleber gute Gespräche und (symphonischen) Festspielwind (könnte auch an der Camerata Vis´a´Vis liegen?). Tipp: Am Puls der Zeit ist nicht nur Lährms Champagner Bar sondern auch sein wechselndes (polit- und gesellschaftskritisches) Statement an der Eingangstür. Unbedingt lesen!!!
(Getreidegasse 41)
Schräg gegenüber der Salzburger „Main Stage“ am Fuße des Mönchsberges treffen die Klänge der Oper und die mediterrane Atmosphäre eines besonderen Altstadt-Gartens aufeinander. In lauen Sommernächten darf man die Rolle als Beobachter des eleganten Treibens einnehmen ohne mittendrin sein zu müssen. Das Motto lautet demnach: Mittendrin und doch draußen! Die Statistenrolle genießen Sie nirgends besser als im artifiziellen Ambiente der Blauen Gans. Übrigens sollten Sie dringend einen Blick ins älteste Salzburger Gasthaus und das hauseigene Weinarchiv werfen - ein gelungenes Gesamtkunstwerk der Salzburger Gastronomie und Hotellerie! Tipp: Die hausgemachte Ingwerlimonade mit Minze aus dem eigenen Kräutergarten ist das It peace unter den antialkoholischen Sommercocktails: Kultstatus vorprogrammiert!
Urbane Oase im Schanigarten des arthotel Blaue Gans (Foto Zimtapfel)
(Müllner Hauptstraße 33)
Obgleich nicht ganz auf der „Festspiel-Meile“ gelegen, ist das Esszimmer einen „Exkurs“ in die Müllner Hauptstraße (ca. 10 Gehminuten von den Festspielhäusern entfernt) wert. Die aufregenden kulinarischen Kombinationen aus hochwertigen Zutaten verfeinert mit intensiven Gewürzen, versprechen Gaumenfreuden auf höchstem Niveau. So sind die abwechslungsreichen Mittags- und raffinierten Abendmenüs bei Restaurantkritikern, Feinschmeckern und Festspielbesuchern gleichermaßen begehrt. Während sich Beethovens „Missa solemnis“ also noch in den Kopf des Zuhörers spielt, kocht sich der Michelin ausgezeichnete Andreas Kaiblinger schon in die Herzen und Mägen der Gourmets. Wer die Variationen auf der Esszimmer-Terrasse oder dem inspirierenden Ambiente des Esszimmers genießen möchte, sollte unbedingt reservieren. Veggies kommen im Rahmen eines speziellen mehrgängigen Menüs voll auf ihre Kosten. TIPP: Genießen Sie das von Andreas Kaiblinger zusammengestellte kreative Menü mit Weinbegleitung. Besser geht’s nicht!
(Wiener-Philharmoniker-Gasse)
Vom Chordirigenten bis zum Bühnenbauer, vom Schauspieler bis zum Statisten und vom Einheimischen bis zum Zugereisten: Alle setzen sich gerne und oft auf die Bierbänke von Franz Geinsbichler um sich die regionale leichte (zuweilen auch schwere!) aber nie fade Festspielkost schmecken zu lassen. Wo im August A-, B- und C-Prominenz geduzt wird, die Tische auch mal als Tanzboden fungieren und die Preisgestaltung trotz Festspielzeit moderat ist „darf jeder so sein, wie er ist“ (zit. n. Franz Geinsbichler, Salzburger Festspiele, Interview vom 27. Juli 2011, Salzburg24). Nur wenige Schritte vom Festspielhaus begegnen sich urige Tradition und typisches Salzburger Festspielflair in der Kult-Gaststätte Triangel. Die ursprüngliche Idee eines familiären Restaurants, das für „Jedermann“ zugänglich ist, ist bis heute Programm. Neben Festspiel-KünstlerInnen und Gästen finden sich auch StudentInnen und junge Kreative ein, denn die Mischung macht`s ja bekanntlich. Das gilt auch für die angebotenen Speisen. Neben einem abwechslungsreichen Wochenangebot verspricht die Karte Biofleisch und täglich wechselnde vegetarische Gerichte. Tipp: Zum Achtel mit Festspielhausblick und Promifaktor wird auf Wunsch das gute alte Butterbrot gereicht.
6. M32 - Genuss auf HOHEM Niveau
(Mönchsberg 32)
Trotz High Heels, Stadtschleichern und Co. darf am Mönchsberg ein kulinarischer Gipfel über den Dächern Salzburgs genossen werden. Fünf Gehminuten von den Festspielhäusern befindet sich der Einstieg zum Mönchsbergaufzug. An der Endstation wartet in der Festspielzeit täglich von 09.00 – 01.00 ein wunderbares (Festspiel-) Panorama sowie eine gelungene Mischung aus traditioneller österreichischer Küche und mediterranen Gerichten. Die sich täglich ändernde Abendkarte verspricht Spezialitäten für jeden Geschmack. Das Interieur passt sich thematisch an das „life-gestylte“ Ambiente der Salzburger Altstadt an. Gekocht und philosophiert wird nach dem Motto des österreichischen Spitzengastronomen Sepp Schellhorn: „Gibt’s nicht, gibt’s nicht! Als Gastronom ist es mir wichtig, allerorts ein genussvolles, kreatives und natürliches Klima zu entwickeln. Im Raum, in der Küche, im Gaumen und nicht zuletzt in den Köpfen der Menschen!“ Tipp: die pikante Fischcurrysuppe ist ein Geschmackserlebnis!
Kulinarischer Genuss im m32 über den Dächern der Altstadt (Foto Patrick Langwallner)
7. Resch & Lieblich - österreichische Gastlichkeit
(Toscaninihof 1A)
Was tun wenn der (kleine) Hunger uns nach der Aufführung doch noch ereilt? Hier gibt es eine preiswerte und urige Alternative zur schicken Innenstadt-Einkehr. Wer typische österreichische Hausmannskost und Gemütlichkeit sucht, ist hier an der richtigen Adresse. Bis 23 Uhr werden schmackhaftes Gulasch, Würstel-Spezialitäten, Salate und Brotzeiten gereicht. Bisweilen werden die Abende in der charmanten Mischung aus Beisl- und Stadtheurigem lang und weinselig. Während der Festspielzeit ziehen Festspielschauspieler und Mitarbeiter die „Sperrstund“ beim Achterl gern mal in die Länge. Tipp: Probieren Sie das Bierlipperl, ein Schwarzbrot mit Liptauer, Speck und Petersilie - fast so gut wie bei Mutter!
Bierlipperl nur im Resch & Lieblich (Foto Resch & Lieblich)
(Sigmund-Haffner-Gasse 4)
Nach Mackie Messers Moritaten, den Liebesirrungen des Rosenkavaliers oder dem leidenden jungen Werther (auch ohne Frau Garanca!) geziemt sich ein Abstecher in eine nahegelegene Bar. Umso besser, wenn das „Futter für den Kopf“ in der Dinner Bar des charmanten Hotel Elefanten um eine Gaumenfreude ergänzt werden darf. Keine fünf Gehminuten von den Festspielhäusern gibt es für (Kultur-) Gourmets erstklassige kulinarische Schmankerl, internationale Barklassiker wie den Elefanten-Burger oder die wechselnden „Nachtschwärmer-Gerichte“ zu moderaten Preisen. Funk, Soul und innovative Cocktails zaubern ein internationales Bar-Ambiente. Die Gewölbe, das typische Salzburger Konglomerats-Gestein sowie das Publikum sorgen (auch drinnen!) für eine ständige Präsenz des Festspielflairs. Wohlfühlfaktor garantiert! Tipp: Nachtaktive Feinschmecker kommen mit dem Daily Deal kulinarisch auch nach 23 Uhr auf ihre Kosten!
9. Café Bazar - Ort der Geschichten
(Schwarzstraße 3)
Wo klingt eine laue Salzburger Sommernacht schöner aus als am Salzach-Ufer? Hier öffnet das berühmte Café Bazar seine Pforten während der Festspiele bis 23 Uhr. Solange dürfen dann auch die bodenständigen Leckereien aus der Küche genossen werden. Das Café Bazar ist ein Ort der Geschichte und der Geschichten. Das Kaffeehaus auf der rechten Altstadt-Seite zieht mit seinem Charme seit jeher Einheimische (Künstler, Dichter und Denker) sowie Gäste aus aller Welt in seinen Bann. Nicht nur die Aussicht vom Café, dem Wintergarten und der Sonnenterrasse auf das ganztägig servierte Frühstück, die beliebten Mittagsmenüs, die gute Küche und die Vielfalt an süßen Verführungen, Kaffeespezialitäten und abendlichen Snacks machen einen Aufenthalt im Café Bazar zum Erlebnis. Das traditionelle Interieur und die österreichische Gastlichkeit erinnern an Kaisers Zeiten und verleihen der Festspielnacht einen Hauch Melancholie. Tipp: Alle Mehlspeisen sind einfach ein Gedicht!!!
K+K Flair im Café Bazar (Foto Luigi Caputo)
10. Sacher Bar - Tradition an der Salzach
( Schwarzstraße 5 - 7)
Die gediegene Eleganz der „Salzach Ufer Gastronomie“ setzt sich im ehemaligen Österreichischen Hof fort. Viel hat sich getan seit die ehrwürdigen Hallen ihre Pforten unter dem berühmten Namen „Hotel Sacher“ geöffnet haben. Neben Café, Hauben-Restaurant und Confiserie zieht insbesondere die Sacher Bar Festspiel-affine Nachtschwärmer an. Heute weht ein neuer frischer innovativer Wind im Hause Sacher. Mit Öffnungszeiten bis in den frühen Morgen lädt die hauseigene Bar bei kreativen Cocktails und live gespielter Klaviermusik zum Verweilen, Gustieren und Genießen ein. Die späte Karte offenbart schmackhafte Gerichte für den kleinen Hunger. Neben klassischem Fingerfood, Fischspezialitäten und Salaten finden sich die typischen Sacher Würstel oder der Sacher Mini Burger im Speisen-Angebot. Und sollte der Salzburger Schnürlregen den Blick von der Bar-Terrasse trüben, wartet die Bar mit ihrer Kombination aus Gemütlichkeit und zeitloser Noblesse. Diese besondere „Sacher Melange“ wissen auch die Angehörigen regierender Häuser zu schätzen. Das Sacher steht dem Wiener „Mutterhaus“ in nichts nach - am wenigsten in puncto sommerlicher Promi-Dichte. Tipp: Probieren Sie den weltweit einzigartigen „Dutch Mule“. Serviert im Kupfer-Glas aus der eisgekühlten Kupfer-Pfanne sorgt die erfrischende Komposition aus Wodka, Ginger Beer, Limettensaft und Pfeffer für Erfrischung (Vorsicht hochprozentig!).
Dutch Mule in der Sacher Bar (Foto Sacher Bar)