Die Goldschmiede in der Altstadt Salzburgs sind Herren über glamouröses Arbeitsmaterial. Diamanten, Perlen, feine Juwelen und edelste Metalle bilden die täglichen Ingredienzien für den Beruf zwischen Handwerk und Design. Abseits der massentauglichen Produkte beweisen die Salzburger Ateliers und Werkstätten mit künstlerischem Anspruch und entsprechend hochwertiger manueller Fertigung ihren Erfolg.Wer heute Goldschmied werden will, hat ein ganz anderes Berufsbild als die Generationen davor: Früher waren Goldschmiede ganz normale Arbeiter und Handwerker, nur vereinzelt fühlte man sich zum Design berufen. Im Zuge der Globalisierung ist die kommerzielle Produktion aber oft ins Ausland abgewandert, nach Indien, Thailand und China. Damit schlug die Stunde der KreativarbeiterInnen. In Zeiten, in denen industriell gefertigter Schmuck den Markt überschwemmt, ist es klug, sich zu spezialisieren. Wir stellen Ihnen sechs Goldschmiede-Werkstätten in der Altstadt und ihre traditionellen bis innovativen Positionen vor.
Innovative Eleganz - Goldschmiede in der Altstadt
In vielen Fällen ergibt sich eine spontane, glückliche Liaison zwischen Suchendem und einem der Werke aus der Goldschmiede von
Juwelier Koppenwallner. Bereits in der sechsten Generation steht die Salzburger Juwelierfamilie mit Sitz am Alten Markt für höchste Qualität, Perfektion und Liebe zum Detail.
Diverse Brillantringe, handgefertigt, 18kt Gold © Juwelier Koppenwallner, Salzburg
Sebastian Koppenwallner hat nach Studien an der WU Wien, in der Edelsteinschleiferstadt
Idar-Oberstein und der Diamanten-Metropole
Antwerpen auch durch viele Arbeitsaufenthalte in Europa, USA und Asien neue Ideen und seinen eigenen Stil entwickelt. Auf der soliden Basis von Handwerk und Tradition kann sich der junge Chef erlauben, mit seinem Team von Goldschmieden neuen künstlerischen Entwürfen und ungewöhnlichen Material-Kombinationen des derzeit gefragten Understatements Raum zu geben. Dabei steht die exzellente Qualität der Diamanten, Saphire, Rubine, Smaragde und anderer Juwelen immer im Zentrum des Geschehens. Auch die alte Kunst des Knüpfens von Perlen oder etwa Korallen-Ketten und Halsbändern wird im rosa Haus vis à vis vom Café Tomaselli gepflegt.
Rosa Turmalin, Mondstein, Calzedon. Grauer Mondstein, Amethyst und weisser Mondstein © Juwelier Koppenwallner, Salzburg
Prachtvolle und progressive Ästhetik
In ihrem
Atelier für feine Maßarbeit in der Dreifaltigkeitsgasse berät Gunda Maria Cancola Interessierte auch "zu ungewöhnlichen Zeiten" , wie auf ihrer Website versprochen. Die freischaffende Künstlerin - sie kümmert sich in ihrer Tätigkeit im Vorstand der Freunde der Internationalen Sommerakademie Salzburg auch um entsprechende Ausbildungsklassen - arbeitet seit 1993 selbstständig. Ihr gestalterischer Zugang ist von achtsamer Wertschätzung für die Kostbarkeiten der Natur geprägt. Die einzelnen Schmuckstücke tragen außerdem assoziativ-charmante Namen wie
Feuerlilien oder
Aprilwetter. Verwendet werden ausschließlich natürliche Materialien, das heißt weder gefärbte noch anders behandelte Steine.
Gunda Maria Cancola lädt prinzipiell ein zur kreativen Kommunikation:
"Wollen Sie über Schmuck nachdenken und reden, stehe ich gerne zur Verfügung ... auch wenn Sie ein Schmuckbedürfnis haben".
Harmonie und Realismus
Ihr Nachbar Alexander Weinberger möchte "die Fantasie an der Hand führen". Gemeinsam mit Sohn Vincent, ebenfalls Goldschmied mit Ausbildung zum Gemmologen betreibt er das "Kompetenzzentrum Schmuck" als offenes Atelier in seiner Werkstatt
Golden Art im Münchner Hof. Ein Schauplatz des Zusammenspiels eigener Ideen und der Vorstellungen des Kunden und Entstehungsort spezifisch einmaliger Schmuckstücke.
Meistergoldschmiede © Golden Art, Salzburg
Als Experte von der Neuanfertigung bis zur Umarbeitung und fachgerechten Reparatur von antiken und modernen Schmuckstücken hat Golden Art sich folglich einen beachtlichen Ruf über Salzburg hinaus geschaffen. Neben Eigenkreationen stehen dazu selbstverständlich Anfertigung, Umarbeitung und Reparatur von Schmuck auf der Tagesordnung.
Punzieren © Golden Art, Salzburg
Konventionen überholen
Persönlicheres als Schmuck, den man hautnah bei sich trägt und der dazu oft zum Medium für wichtige private Lebensmomente wird, gibt es fast nicht. Die
Galerie Baischer in der oberen Linzer Gasse beherzigt diese Erkenntnis mit Einfühlungsvermögen. Schon seit 20 Jahren verarbeitet Franz Baischer klassische Schmuckmetalle wie Gold, Silber oder Platin zu kleinen Kunstwerken. Zum Einsatz kommen aber auch außergewöhnliche Materialien wie Acryl, Carbon, Holz und Perlmutt.
© Galerie Baischer, Salzburg
"Alles beginnt mit handgezeichneten Entwürfen, an denen ich so lange arbeite, bis sie perfekt für Sie sind. Dabei wird alles bei mir in der Werkstatt liebevoll bis ins Detail geschmiedet, gesägt, gefeilt, geschliffen und poliert" erklärt der Meister.
© Galerie Baischer, Salzburg
Tradition - wiedererweckt
Alexander Pappernigg bespielt seit 2001 drei Geschosse eines schmalen Hauses am Hof Dietrichsruh. Er widmet sich mit seiner Handwerkskunst einer jahrhundertealten Überlieferung. Der silberne "Taufthaler", traditionell-regionales Geschenk der Paten seit dem 17. Jahrhundert, erfreut sich neuer Beliebtheit. Aus 925-Sterling-Silber gegossen, werden dazu auf der Rückseite Name und Geburtstag des Täuflings eingraviert. "Die alten barocken Formen habe ich von der Inhaberin des Antiquitätengeschäfts neben St. Peter gekauft, als sie den Laden aufgelassen hat." Neben Eigenkreationen stehen dazu Anfertigung, Umarbeitung und Reparatur von Schmuck und Uhren auf der Tagesordnung.
Stilsicher und flexibel
Bei
Aki Oedl Design wird mit einem breitem Spektrum an Materialien wie beispielsweise Filz, Halbedelsteinen, Edelsteinen, Gold und Silber, Kunststoff und Draht gearbeitet. Ihre Schmuckstücke unterstreichen den Charakter und die Ausstrahlung der Trägerin. „Mitten in der Innenstadt sein zu dürfen, in einem historischen Altstadthaus, das ist schon etwas Besonderes für mich,“ sagt Aki Oedl. Seit zehn Jahren ist die gebürtige Kärntnerin als Schmuckdesignerin selbstständig. Im schönen Innenhof in der Getreidegasse 25 fertigt sie seit 2016 mit Herz und Hand ihre Unikate.
© Aki Oedl Design, Salzburg
„Ich glaube, einer meiner wichtigsten Eigenschaften als Schmuckdesignerin ist, dass ich ein gutes Gespür, ein gewisses Gefühl für das Material habe. Es fällt mir leicht, ungewöhnlicheKombinationen zu finden, das Material so hervorzuheben, dass es wirkt“.
In der Altstadt ist es also wirklich nicht schwer, das richtige Schmuckstück für jeden Geschmack zu finden. An fachkundiger Beratung und großer Auswahl mangelt es jedenfalls nicht. Die Goldschmiede in Salzburg setzen ihr ganzes Können und ihre Berufsehre ein. Sie legen schließlich größten Wert auf bestes Material, charakteristisches Design und makellose handwerkliche Verarbeitung. Und last not least nicht vergessen: Diamonds are a girl's best friends ... Weihnachten naht!!
Diverse Brillantringe, handgefertigt, 18kt Gold © Juwelier Koppenwallner, Salzburg