Handwerk Salzburg Handwerk Salzburg
Authentisch & Tradition Ingrid Lobendanz

Handwerk in Salzburg: eine Woche im Zeichen der Veranstaltung Hand.Kopf.Werk.

Sie kennen Salzburg schon von einigen Aufenthalten und erfreuen sich immer besonders an den traditionellen Handwerksbetrieben, edlen Manufakturen und kleinen Läden in der Altstadt? Dann sei Ihnen empfohlen, die Mozartstadt das nächste Mal zur HAND.KOPF.WERK-Zeit zu erobern. Hand, Kopf – was??? HAND.KOPF.WERK. ist die beliebte Veranstaltungsreihe, die heuer von 2. – 19. März 2016 bereits zum dritten Mal stattfindet und die Herzen der Liebhaber von Handwerk und kreativem Schaffen höher schlagen lässt. Im Rahmen von Workshops und Führungen bekommen Sie einen einmaligen Einblick in traditionelle Handarbeit sowie historische Berufe und erleben die Entstehung von hochwertigen Produkten mit Bestand.

Tag 1: Über den Dächern von Salzburg

Ihre „Salzburger Handwerkswoche“ beginnt nach dem Check-in im Hotel (www.salzburgcityhotels.com) am Samstag Nachmittag mit einem echten Highlight. Schon das Handwerk des Schirmemachens ist eine Rarität, die dazugehörige Manufaktur Kirchtag in der Salzburger Getreidegasse eine echte Institution. Seit über 100 Jahren werden im Dachgeschoss eines Durchgangshauses Regenschirme von höchster Qualität von Hand gefertigt. Über Dampf gebogene Holzstöcke aus verschiedenen Holzarten wie Ahorn, Kirsche, Esche, Eiche oder Hickory, Palisander, Eben- oder Rosenholz werden in Form gefräst und sechsfach geschliffen, mit einem Gestänge aus England oder Italien versehen und mit Tuch aus Baumwolle, Schirmseide und Kunstfasern sorgfältig vernäht. Nach einer eigens für Hand.Kopf.Werk. vorbereiteten Führung in die Gestellwerkstatt und Näherei der Firma Kirchtag, die einer Zeitreise durch eine fast schon verschwundene Handwerkskunst gleichkommt, erwartet Sie eine außergewöhnliche musikalische Performance inmitten der Dachlandschaft Salzburgs. So haben Sie die Salzburger Altstadt mit Sicherheit noch nie gesehen!
Ein besonderes Erlebnis ist auch die Entstehung einer Bronze. In der Galerie Matombo, wo afrikanisches Lebensgefühl zu Hause ist, haben Sie die Möglichkeit bei einem Schaugießen dabei zu sein und den Vorgang vom Wachs zur Bronze zu beobachten. Für all jene, denen das nicht genug ist, werden hier auch Bronzeguss-Workshops angeboten.

Samstag, 12. März 2016 11.00, 13.00 und 15.00 Uhr: Schirmmanufaktur Kirchtag, Getreidegasse 22, www.kirchtag.com 17.00 Uhr: Galerie matombo, Pfeifergasse 9a, www.matombo.at

Tag 2: Rechts der Salzach

Nachdem am Sonntag ausreichend Zeit für klassisches Salzburger Sightseeing war und der Montag Gelegenheit zum ausgiebigen Shopping bot, widmen wir uns am Dienstag wieder dem Handwerk in Salzburg und spazieren auf die rechte Seite der Salzach in die Wolf-Dietrich-Straße. Dort auf Hausnummer 15 ist das Röstzimmer 15 von Erna Reichinger, die aus Äthiopien stammenden „Urkaffee“ vertreibt. Er ist kontrolliert biologisch angebaut, von Hand gepflückt, fair gehandelt und mit seinem unvergleichlich würzig-kräftigen Geschmack und seiner Milde bei intensivem mokka-ähnlichen Aroma eine Gaumenfreude für Kaffeeliebhaber. Und während Sie alles rund um die Bohne erfahren, betätigen Sie die hauseigene Röstmaschine und überzeugen sich von diesem Geschmackerlebnis.
Nur einige Schritte vom Röstzimmer entfernt liegt die Teppich- und Textilgalerie von Thomas Untersberger und Johannes Kerschbaumer. Die beiden erfahrenen Experten orientalischer Knüpf- und Webkunst teilen ihr Wissen und ihre Leidenschaft gerne mit Menschen mit Sinn für schöne Dinge. Dabei präsentieren sie ein interessantes Spektrum an Herstellungstechniken, erklären Motive und begeistern für die Vielfalt der textilen Kulturen auch für Ihr Zuhause.
Ein trendiges Wohnaccessoire für Ihr Zuhause, genauer gesagt für den Ostertisch, sind Eierwärmer. Selbstgestrickt bei einem abendlichen Workshop im Salzburger Wollzimmer werden Sie als Mitbringsel mit Sicherheit für Jahre an den handwerklichen Besuch in Salzburg erinnern. Übrigens: unweit vom Wollzimmer ist eine kleine Weinbar (www.lindys.at), wo alle „Nichtstricker“ in der Zwischenzeit den Tag ausklingen lassen können.

Dienstag, 15. März 2016 10.00 Uhr: Röstzimmer 15 – der Urkaffee, Wolf-Dietrich-Straße 15, www.der-urkaffee.com Ganztägig: Untersberger – Kerschbaumer, Wolf-Dietrich-Straße 4a, www.untersberger-kerschbaumer.at 18.15 Uhr: Wollzimmer, Schanzlgasse 10, www.wollzimmer.at

Tag 3: Innere Werte & wildes Gedrucke

Vielleicht spielen Sie ja auch mit dem Gedanken, sich irgendwann einen handgefertigten Maßschuh zu leisten. Spätestens nach den fundierten und ehrlichen Ausführungen von Schuhmachermeister Herbert Haderer über die „inneren Werte“, also die Herstellung und den Aufbau eines Maßsschuhs, werden Sie überzeugt sein. Außerdem erfahren Sie wie man Schuhe fachgerecht putzt und Herbert Haderer führt das auch sogleich bei Ihren Schuhen aus.
Nach diesem Ausflug in die schöne Tradition der Schuhanfertigung geht es abends „wild“ zu. Hinter dem dicken Gestein der ehemaligen Stadtmauer werden Sie in die handwerklichen Tätigkeitsfelder der grafischen Werkstatt im Traklhaus eingeführt. Der Werkstattleiter führt durch die Druckgrafik und ihre unterschiedlichen Techniken, einige davon können selbst angewendet und an einer eigenen kleinen Grafik zu einem „wilden Gedrucke“ kombiniert werden.

Mittwoch, 16. März 2016 12.00 bis 17.00 Uhr: Maßschuhe Haderer, Pfeifergasse 3 18.00 bis 21.00 Uhr: Grafische Werkstatt im Traklhaus, Rudolfskai 32, www.lithowerkstatt.at

Tag 4: Ran ans Werkzeug!

Ärmel hochkrempeln, heute darf selbst Hand angelegt werden! Zunächst führt uns der Weg in die lebendige Werkstatt von Fritz Kreis, wo man seit über 40 Jahren zuschauen kann, wie Glas erzeugt, geblasen, graviert und geschliffen wird. Im Rahmen von Hand.Kopf.Werk. kann hier unter Anleitung des Graveurmeisters ein Osterei auf besondere Art verziert werden.
Einen Einblick in die Nähkunst erhalten Sie schließlich bei einem Workshop zur Anfertigung eines Lederschlüsselanhängers bei Jahn-Markl. Bei einem kreativen Nachmittag werden Sie die ausnahmslos handwerkliche Fertigung der Produkte in Salzburgs ältestem Spezialhaus für Wildlederbekleidung erleben. Trend-Accessoire für Damen: der Lederhut.
„Mann“ kann indessen einen Abstecher ins Altstadtviertel Mülln machen und bei einer Einzelberatung alles über sein Erbstück am Handgelenk erfahren. Uhrmachermeister Albert Gilli ist auf die Reparatur und originalgetreue Restaurierung antiker Uhren spezialisiert. Mit Akribie und Leidenschaft werden auch alte Armbanduhren instand gesetzt und repariert.
Wieder vereint findet man sich dann bei Sporer ein, ebenfalls ein Kult-Unternehmen in Salzburg. Die Likör- und Punschmanufaktur befindet sich im schmalsten Haus der Getreidegasse, weshalb Besuchertrauben mangels Platz im Inneren zuweilen mit Weinglas oder Punschbecher die Gasse bevölkern. Seit 1903 ist die Familie Sporer von ihrem Handwerk beseelt und das schmeckt man. Ohne den legendären Orangenpunsch oder die berühmte Hausmischung verkostet zu haben, sollte man auf keinen Fall Salzburg verlassen. Im Rahmen von Hand.Kopf.Werk. werden Sie zu einer Verkostung der Sporer-Spezialitäten geladen und können unter fachmännischer Anleitung von Hausherr Michael Sporer bei der Herstellung einer Likörköstlichkeit dabei sein. Kostprobe zum Mitnehmen als Salzburg-Souvenir inklusive!

Donnerstag, 17. März 2016 14.00 bis 17.00 Uhr: Glaskunst Kreis, Sigmund-Haffner-Gasse 14, www.glaskunstkreis.com 16.00 Uhr: Jahn-Markl, Residenzplatz 3, www.jahn-markl.at 17.00 bis 18.00 Uhr: Uhrmachermeister Albert Gilli, Müllner Hauptstraße 17, www.gilli.at 19.00 Uhr: Likör- und Punschmanufaktur Sporer, Getreidegasse 39, www.sporer.at

Tag 5: Handwerkstour durch das Kaiviertel

Eine erlebnisreiche Woche im Zeichen von Hand.Kopf.Werk. neigt sich dem Ende zu. Als würdigen Abschluss empfehlen wir eine geführte Altstadt.Tour mit Geschichten über Häuser, Menschen und Handwerk im Kaiviertel. Bei diesem von einer Fremdenführerin geleiteten Rundgang lernen Sie Meister Ihres Handwerksfaches kennen und können ihnen über die Schulter schauen. Hätten Sie gedacht, dass es in der Salzburger Altstadt immer noch zwei Schlossereien gibt? Eine davon besuchen wir, bevor es in eine nahegelegene Tischlerei im sogenannten „Berchtesgadener Hof“ mit Gewölben aus dem 14. Jahrhundert geht. Einen Einblick in die Welt der historischen Maltechnik gewährt Restauratorin Heidemarie Weixler-Unterer, während Bernhard Hladik zeigt und erzählt, was ein Taschnermeister alles kann.

Freitag, 18. März 2016 13.00 oder 16.00 Uhr: Altstadt.Tour, Treffpunkt: Kapitelplatz | Kapitelschwemme Schlosserei Schmidt, Herrengasse 12, www.schlosserei-schmidt.at Tischlerei Pabinger, Kaigasse 37 Restauratorin und Kunsthistorikerin Heidemarie Weixler-Unterer, Krotachgasse 5 Lederwaren Hladik, Schanzlgasse 6, www.taschenwerkstatt.at
Detailinfos zur Veranstaltungsreihe HAND.KOPF.WERK unter www.salzburg-altstadt.at/hand-kopf-werk
ACHTUNG: bei fast allen Veranstaltungen ist aufgrund begrenzter Teilnehmerzahlen eine Anmeldung erforderlich!

Extratipp!

Die Salzburger Altstadt im Zeichen des Handwerks wäre ohne Besuch des Lederhauses Schliesselberger nicht vollständig. Die Besichtigung des Freskenraums aus dem Jahr 1650 im 1. Stock des denkmalgeschützten Hauses in der Lederergasse ist ein Erlebnis für sich. Dort wurden früher die traditionellen Zunfttreffen der Lederer abgehalten. Die dazugehörige Zunfttruhe samt Wappen, Siegeln und alten Schriften kann ebenfalls bestaunt werden.
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Lederhaus Schliesselberger, Lederergasse 5, www.lederhaus.at
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