Krippen aus den Sammlungen des Salzburg Museums, zu sehen im Spielzeug Museum, Bürgerspitalgasse 2 (Foto Spielzeug Museum) Krippen aus den Sammlungen des Salzburg Museums, zu sehen im Spielzeug Museum, Bürgerspitalgasse 2 (Foto Spielzeug Museum)
Authentisch & Tradition Anna Maria Haider

Salzburger Krippen

Krippen sind eine kleine Wunderwelt für sich. Kirchen, Klöster und Adelshäuser in ganz Österreich zeigen prachtvolle Barockkrippen, nicht selten von Dramatik und Ästhetik der zeitgenössischen Opern beeinflusst. Die meist kleineren, bürgerlichen und bäuerlichen Salzburger Krippen des 19. Jahrhunderts punkten dagegen mit heimeligen, im Alpenland angesiedelten, sympathisch humorvollen Szenen. In der Altstadt gibt es viele originelle und künstlerisch bedeutende Salzburger Krippen zu entdecken - genau die richtige Einstimmung für alle Kleinen und Großen, die auf's Christkind warten.

Unsere Spezial-Tipps:

Im Spielzeugmuseum in der Bürgerspitalgasse ist bis zum 31. Januar 2016 eine Auswahl der kostbarsten Krippen aus der Sammlung des Salzburg Museums zu besichtigen: Aus Wachs, Holz, Zinn oder Keramik haben von ihrer Frömmigkeit inspirierte, kreative Gestalter vergangener Tage liebevoll das Weihnachtswunder dargestellt. Eine besonders faszinierende Krippen-Art ist die sogenannte „Laufbandkrippe“ - die Krippenfiguren werden über eine Kurbel in Bewegung versetzt. Gespielt werden darf  rund um die Krippen natürlich auch - Ochs, Esel und die anderen Figuren warten schon!
Wussten Sie, dass es im Vorraum der Michaelskirche am Residenzplatz eine so genannte Jahreskrippe gibt? Pater Virgil, Prior des Erzstiftes St. Peter, hat dieser Tage erst die Szene der Herbergsuche aufgebaut, zu Weihnachten "inszeniert" er die Geburt des Kindes im Stall, in der ersten Januarwoche ziehen die Hl. Drei Könige ein. Und im Jahreslauf geht es weiter, der Guckkasten-Schauraum wird im Februar zur Fastenkrippe und bildet auch danach weiterhin kirchliche Feste ab wie Ostern, Pfingsten oder Fronleichnam. Die Bilder spielen vor der Kulisse Salzburger Stadtansichten, also "die" Salzburger Krippe schlechthin.
Kirche St. Michael Foto: Verlag St. Peter, Salzburg
Unter dem Titel Feste der Weihnachtszeit zeigt das Domquartier eine  von Residenzgalerie und Dommuseum gemeinsam gestaltete Ausstellung. Gemälde und Skulpturen beziehen sich auf besondere Tage der Adventzeit, wie die der Heiligen Barbara, Lucia und Nikolaus und auf die Überlieferungen und Darstellungen der Geburt Christi, den Besuch der exotischen drei Könige und die Darbringung des Kindleins im Tempel.
Der bezaubernde "Sternadvent" im neu arrangierten Areal des Gasthofs Sternbräu lockt mit ungewöhnlichen Akteuren: Hier sind wollige Krippentiere in natura zu treffen, streicheln darf man sie auch. Die zwei Schafe heißen Christa und Franzi, die vier Hasen Liselotte, Mausi, Johann und Toni. Im letzten Jahr war's der Christa wohl ein bisschen fad in der Krippe, denn - hupf - ist sie mit einem Satz aus dem gemütlichen Gehege ausgerissen ... jetzt ist sie aber wieder in Amt und Würden! Zwischen Weihnachten und Dreikönig gibt es im Sternadvent ein ausgiebiges Kinderprogramm mit Basteln, Filzen und Malen.  Am Neujahrstag kommt sogar die ersehnte und beliebte Märchenerzählerin. Alle Termine finden Sie hier.
Sternadvent01
 
Sternadvent04 Fotos: Sternadvent / Erika Mayer
In diesen Wochen kommt das Salzburger Weihnachtsmuseum so richtig zum Zug.  Die kulturhistorisch relevanten Exponate  entstammen dem Jahrhundert von 1840 bis 1940 und wurden in fast 40 Jahren von Ursula Kloiber zusammengetragen. Im ehemaligen Café Glockenspiel am Mozartplatz "durchwandern" die Besucher die Adventszeit über den Weihnachtsabend, bis hin zu Silvester. Historische Adventskalender, Kinderwunschzettel ans Christkind und Miniaturen von Adventsmarktständen sind etwa im ersten Themenbereich, der der Vorweihnachtszeit gewidmet ist, zu sehen. Im zweiten Bereich ist unter anderem die Wiener Krampusmode um die Jahrhundertwende ausgestellt. Zu den Schmuckstücken der Sammlung zählen wertvolle Einzelstücke der Wiener Werkstätten, eine funktionstüchtige mechanische Weihnachtskrippe aus dem Jahr 1880, sowie eine Lebkücherei Miniatur, die um 1900 in die Schaufenster der Backstuben gestellt wurden, um den Kunden einen Vorgeschmack auf die Zuckerbäckerei zu geben.
CSP_02.12.14_0962_A4300dpi Foto: Weihnachtsmuseum Salzburg
Nach dem Besuch des Museums bietet ein Spaziergang entlang des Christkindlmarktes am Residenzplatz auch so manch berührenden Anblick Salzburger Krippen, gebaut von heimischen Künstlern, in den Schaukästen am Rücken der Standln.
In der stillen Steingasse, abseits vom Trubel, zieht ein Geheimtipp  alle Weihnachtsstimmungs-Sucher an. Ferdinand Aichhorn zeigt im Haus Nummer 35 in seiner Textil-Galerie  die über den Zeitraum von 42 Jahren entstandene, von ihm und Brigitte Aichhorn-Kosina selbst gebaute und detailverliebt ausgestattete AIKO-Krippe - gar nicht satt sehen kann man sich an den zierlichen Architekturen, den fantasievollen Gewändern und den sprechenden Mienen der kleinen Darsteller.
Bildschirmfoto 2015-12-13 um 19.10.57 Foto: Ferdinand Aichhorn, Salzburg
Für diese Salzburger "Kripperlroas" - hoffentlich im Kreis von Freunden und Familie - und zu den kommenden Feiertagen wünschen wir Ihnen von Herzen viel innere Ruhe, eine glückliche Zeit und alles Liebe!
Wichtige Adressen für Fans der Krippen in Salzburg: www.salzburg.info/de/kunst_kultur/advent_silvester/advent_ausstellungen/weihnachtskrippen
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