Die Stadtberge gehören zum weltberühmten Panorama der Salzburger Altstadt wie der Dom oder die Getreidegasse. Als grüne Lungen der Stadt sind sie Naherholungsraum für SalzburgerInnen und BesucherInnen gleichermaßen. Wir haben uns auf Erkundungstour auf den Kapuzinerberg begeben und neben den schönsten Wegen und Aussichtspunkten so manch erstaunliche Entdeckung gemacht.
Kapuzinerberg in Herbststimmung (Foto Stadtgemeinde Salzbug, J. Killer)
Raus aus dem Trubel der StadtDer Kapuzinerberg ist von der rechten Altstadt aus zum einen über das
Franziskustor in der Linzer Gasse und zum anderen über die
Imbergstiege in der Steingasse erreichbar. Beide Wege führen zur Kanzel unterhalb des Kapuzinerklosters. Letztere bietet bereits beim Aufstieg, vorbei an der 1319 erstmals erwähnten Imbergkirche (auch als St. Johannes Kirchlein bekannt), einen fantastischen Ausblick auf die Altstadt.
Imbergstiege in der Steingasse (Foto Stadt Salzburg, J. Killer)
Vom Franziskustor aus gelangt man auf den recht steilen
Stefan-Zweig-Weg, der von sechs barocken Kreuzwegkapellen gesäumt ist. Dieser führt zuerst durch die Felixpforte am Paschinger Schlössl vorbei, das vor allem durch seinen berühmten Besitzer von 1919 bis 1934 als „Stefan-Zweig-Villa“ bekannt ist. Der Dichter ist folglich auch Namensgeber für den Hauptweg am Kapuzinerberg. Entlang des Klostergartens gelangt man zum Tor hinter dem Kloster, von dem aus die gut beschilderten Wege weiter abzweigen. Unweit davon sind auch eine Büste von Stefan Zweig und das Mozart Denkmal zu finden.
Aufgang zum Kapuzinerkloster über das Franziskustor (Foto Stadtgemeinde Salzburg)
Der
Basteiweg an der Südseite des Berges wurde vom Stadtverein in den Jahren nach 1929 errichtet. Ursprünglich entstand hier ein Weg für die Soldatenschaft. Mit seinen teilweise sehr steilen Treppen führt er entlang der Wehranlage von der Hettwerbastei unterhalb des Klosters bis zum Franziskischlössl nahe des höchsten Punkt des Berges. Die ca 1,5 km lange Wehrmauer ist unterbrochen von kleinen Aussichtstürmen und Basteien, die mit ihren Stadtaussichten zum Verweilen einladen. Für gemütliche Spaziergänge und ungeübte Wanderer ist jedoch eher der Stefan-Zweig-Weg zu empfehlen, da dieser durchgehend vom Kloster bis zum Franziskischlössl asphaltiert ist.
Im Nordosten führt ein dritter Weg von der Fürbergstraße aus über den
Doblerweg, vorbei an den letzten Resten der einstigen Lodronschen Wehranlage, zum Franziskischlössl auf den Kapuzinerberg.
Die schönsten Aussichtspunkte am KapuzinerbergUnterhalb des Klosters liegen die Wehranlagen mit den
Aussichtsterrassen der Hettwerbastei. Diese bieten den wohl schönsten Blick auf die Salzburger Altstadt und den Mönchs- bzw. Festungsberg.
Ausblick von der Wehranlage (Foto Stadt Salzburg, J. Killer)
Zur
Bayerischen Aussicht gelangt man vom Kloster aus über eine Abzweigung des Stefan-Zweig-Wegs durch einen ruhigen Buchenwald. Hier am Ostabbruch des Kapuzinerbergs hat man einen herrlichen Ausblick auf die Neustadt und nach Bayern. Wie der Name schon sagt, belohnt auch die
Stadtaussicht entlang des Hauptweges für den teilweise recht steilen Aufstieg. Als Belohnung sollte man sich zudem das Panorama und eine zünftige Jause im Gastgarten des
Wiazhaus im Franziskischlössl auf keinen Fall entgehen lassen.
Franziskischlössl (Foto Stadtgemeinde Salzburg)
Wussten Sie, dass…?… es auf dem Kapuzinerberg die weltweit einzige Gamswildkolonie in einem Stadtgebiet gibt?1948 verirrte sich ein Gamsbock (es scheiden sich die Geister ob vom nahe gelegenen Kühberg oder doch vom Untersberg) auf den Kapuzinerberg. Vier Jahre später wurde dem doch recht einsamen Bock dann eine halbzahme Geiß aus der Steiermark zur Seite gestellt. Und es scheint gefunkt zu haben, denn heute zählt die scheue Kolonie meist zwischen 9 und 12 Tiere. Mit etwas Glück lässt sich aber eines der Tiere bei einem Spaziergang vielleicht sogar erspähen.
Gams auf dem Kapuzinerberg (Foto ORF)
… dass mehrere „Kavaliere“ am Kapuzinerberg der Verteidigung der Stadt Salzburg dienten? Entgegen ersten Assoziationen waren diese nicht mit einem Strauß roter Rosen und herzförmigen Pralinenschachteln bewaffnet. „Kavalier“ ist schlicht der Name einer Geschützstellung, die die benachbarten Werke überragt. Der „Gnigler Kavalier“, der „Obere Kavalier“ und der „Untere Kavalier“ sind demnach Teile der Wehranlage auf dem Kapuzinerberg und dienen heute stellenweise als Aussichtspunkte.
… Sie seit Juni 2015 den Kapuzinerberg auch „erklettern“ können?Der Klettersteig
„City Wall“ mit drei unterschiedlichen Routen wurde von den Naturfreunden Salzburg erbaut und bietet für Anfänger und Profis gleichermaßen adäquate Schwierigkeitsstufen. Absolutes Highlight ist dabei der „Flying Fox“, mit dem es rasant wieder runter in die Stadt geht.
Klettersteig "City Wall" (Foto Wildbild)