Ein Beitrag von Bloggerin Sonja Winkler - Ginger in the Basement - über traditionelle Salzburger Weihnachtsgerichte!Salzburg ist ein kulinarisches Wunderland. Hochwertige Lebensmittel aus der Region, ein jahrhundertealter Erfahrungsschatz und ein Schuss Experimentierfreudigkeit machen Salzburg zu einer Region, in der Genuss großgeschrieben wird. Das ganze Jahr kommen deswegen allerlei Schmankerl auf den Festtagstisch.Nur Weihnachten tanzt etwas aus der Reihe! Das traditionelle Salzburger Festtagsmahl ist nämlich eher karg angelegt, denn der 24. Dezember gilt als strenger Fasttag – und erst am Christtag darf gevöllert werden.Klassiker Nummer eins unterm Weihnachtsbaum: Die Würstelsuppe, eine klassische Rindsuppe mit Nudeln und ungebrühten, frischen Kalbsbratwürsten als Einlage. Diese „Mettenwürstel“ werden nur in den Tagen rund um Weihnachten von den lokalen Metzgern hergestellt und schmecken ganz besonders fein. Daran scheiden sich übrigens die Geister: werden die Würstel in Radln geschnitten oder als Ganzes in der Suppe serviert? Bei unserem Rezept für die Mettensuppe haben wir die Würstel schon geschnitten, und schlagen uns somit auf die Seite der Nudelradler.Ein ebenfalls sehr bescheidenes Gericht ist das Bachlkoch, das sich nach wie vor im Innergebirg höchster Beliebtheit erfreut. Ein Koch, also eine breiartige Milchspeise, die geschmacklich entfernt an Vanillepudding erinnert, wird ganz asketisch nur mit Butter oder mit Honig und getrockneten Früchten wie Kletzen, Dörrpflaumen oder Rosinen genossen. Der Lungauer Rahmkoch erinnert entfernt daran, ist aber im Gegensatz dazu mit seinen hochwertigen Zutaten wie viel Butter, Rahm und Ei ein beinahe luxuriöses Gericht. Besonders Kindern schmeckt diese Form des Weihnachtsessens besser als eine üppige Gans oder ein gebratener Kalbsbraten.Bei jungen Salzburgern stehen moderne Gerichte hoch im Kurs: Gerade Raclette oder Fondue haben einen Siegeszug angetreten. Dafür muss niemand lange in der Küche stehen und für eine große Runde vorbereiten, sondern jeder stellt sich spontan sein Menü in Pfännchen oder am Spieß zusammen. Ganz nach den eigenen Vorlieben – so bringt man auch Vegetarierer und Fleischesser ganz entspannt an einen Tisch zusammen und der Friede unterm Weihnachtsbaum ist garantiert. Weil erst gemeinsam am Tisch gegart und gebraten wird, dauert diese Form des Weihnachtsessens außerdem länger und ist somit perfekt für besonders kommunikative Gruppen, die gerne länger dem Festmahl fröhnen möchten.Für zwei dieser Weihnachtsgerichte haben wir nun auch ein Rezept – damit dem Genuss zu Weihnachten nichts im Wege steht!
Würstelsuppe
Würstelsuppe (Foto Sonja Winkler)
Zutaten für 4 Personen:4 ungebrühte Kalbsbratwürstel1 Liter Rindssuppe50 g Suppennudelneine kleine KarottePetersilieZubereitung:Suppennudeln in Salzwasser 4 min kochen, abseihen und mit kaltem Wasser abschrecken. Karotte reiben, gemeinsam mit der Rindsuppe zum Köcheln bringen. Herdplatte auf kleine Flamme zurückschalten, die Würstel einlegen und zirka 10 Minuten ziehen lassen. Wichtig dabei: nicht kochen, sonst platzen die Würstel!Aus der Suppe nehmen, in Radeln schneiden und gemeinsam mit dem Nudeln wieder in die Suppe einlegen. Mit Petersilie bestreuen und genießen.
Bachlkoch
Bachlkoch (Foto Sonja Winkler)
Zutaten für 4 Personen:500 ml MilchPrise Salz40 g glattes Mehl1 EL Butter3 TL Honig2 DörrpflaumenZubereitung:Milch mit der Prise Salz zum Kochen bringen. Mehl durch ein feinmaschiges Sieb langsam in die Milch sieben, dabei gut mit einem Schneebesen umrühren, sodass keine Bröckchen entstehen. So lange köcheln, bis eine puddingartige Konsistenz entstanden ist, die Butter anschließend unterrühren. In Schälchen geben, mit etwas Honig und Dörrzwetschken dekorieren.Viel Spaß beim Nachkochen!