Mode- & Beauty-Tipps für die Festspielzeit
Machen Sie ein Fest daraus: Da schlendert man so durch Salzburg - und plötzlich weiß man, es ist Festspielzeit. Das hat nichts mit den Plakaten zu tun, und auch nichts mit dem Kalender. Es liegt eine frohe Erwartung in der Luft.
Die Stadt putzt sich auf, die Baustellen sind bis zum Herbst stillgelegt. In der Linzer Gasse hört man Arien aus den Fenstern, da eine Oboe, dort ein paar Takte Klavier. Opernsänger radeln über den Grünmarkt, Dirigenten sitzen am Balkon des Café Tomaselli. Tod und Teufel – oder wenigstens deren Schauspieler – essen Tirolergröstl im “Triangel” in der Wiener Philharmonikergasse.
Und alles fiebert auf die Premieren hin, im Bus diskutiert man Inszenierungen, beim Bäcker tauscht man Erwartungen und Erlebnisse aus.
Ein Fest! Denn so war es von Anfang an geplant, damals nach dem Ersten Weltkrieg: wieder eine gemeinsame Sprache finden in der Musik, in einer Stadt, die von ihrer Anlage her ohnedies schon immer auch eine Bühne war. 199 Jahre ist die Idee inzwischen alt, und hat sich verändert und ist gewachsen - aber ein Fest ist es nach wie vor.
Also, was anziehen?
Damit es keine Missverständnisse gibt: Keiner, der in Jeans und T-Shirt ins Konzert will, wird aus dem Festspielhaus gejagt. Die Liebe zur Musik zählt hier immer noch mehr als jede Konvention. Aber es ist doch ein besonderer Anlass, und dazu gehört nicht nur die Inszenierung auf der Bühne, sondern auch das “Drumherum”. Die Auffahrt in der Festspielgasse, das Blitzlicht vor der Premiere, und das Gedränge in der Pause. Das Fest ist immer so schön, wie man es sich selbst gestaltet. Und so darf es schon einmal etwas Besonderes sein...
Männer haben es da ja zugegeben leichter. Ein dunkler Anzug in Blau oder Schwarz passt immer. Ziemlich unfair – denn für Damen ist die Auswahl schier endlos.
Tracht, sagt die gelernte Salzburgerin, geht immer. Das stimmt erstens und bietet zweitens eine reiche Auswahl. Ein edles bodenlanges Seidendirndl kann mit jedem Abendkleid mithalten. Wer es nicht ganz so konservativ will, sondern "Tracht" international versteht, findet zum Beispiel bei Gehmacher Clothing am Alten Markt eine atemberaubende Kombination von Rettl – ein schwarzer Spitzenkilt, silberknopfbesetztes Gilet und Samt-Jacket: leicht exzentrisch, aber gerade deshalb durchaus premierentauglich!
Gehmacher Clothing, Alter Markt 3
Klare Linien zeichnen die Modelle der Salzburger Designerin Erika Eibl aus. Ein durchscheinendes schwarzes Überkleid, darunter eine Satinhose, weit oder hauteng – die Trägerin entscheidet, was sie enthüllen will. Jedes Kleid erhält so seinen ganz persönlichen Charakter und kann sich auch dem Event anpassen, vom großen Premierenabend bis zum intimen Kammerkonzert.
e2 by erika eibl, Münzgasse 2
Es gibt ja heutzutage nicht so viele Gelegenheit für Haute Couture ‒ aber eine Festspielpremiere ist auf jeden Fall eine: Talbot Runhof bringen 2019 gedeckte Farben wie Dunkelgrün, Nachtblau, Schwarz, aber auch immer wieder starke Kontraste in Neongelb und Schockpink. Das Geheimnis sind edle Stoffe und perfekte Schnittführung. Wer etwas Außergewöhnliches sucht, verliebt sich vielleicht in einen der in dieser Saison so aktuellen Jumpsuits. Auch hier geht der Trend zu klaren Linien und kostbare Materialien, und das immer mit atemberaubenden Details wie weit fallenden Ärmeln.
DIVA by makole in der Sigmund-Haffner-Gasse zeigt natürlich auch absolute Einzelstücke, die auf jedem Pariser Laufsteg bestehen können. Oscar de la Rentas schwarze Spitzenrobe besitzt schon ganz für sich allein all die Dramatik einer großen Oper!
DIVA by makole, Sigmund-Haffnergasse 5
Aber keine Sorge ‒ auch preisgünstigere Modeboutiquen und große Modeketten bieten elegante Kreationen, die einerseits den Geldbeutel schonen und andererseits dem Anlass entsprechen.
Auch Frisuren richten sich natürlich nach Trends: Audrey Hepburns glamouröse Hochsteckfrisuren sind 2019 das Vorbild für elegante Hochsteckfrisuren. Dabei ist der Klassiker aber wandlungsfähig wie nie zuvor. Extravagantes Styling, verspielter Undone-Look, klare Eleganz – alles ist möglich.
Vor allem heißt es aber in dieser Saison: Locken, Locken, Locken! Straff gebundenen Seiten und am Oberkopf locker hochgesteckten Strähnen zaubern eine besonders weibliche Note. Ein Tipp von den Experten: Outfit und Frisur einander anpassen! Ein opulentes Kleid verlangt nach einer ebenso auffallenden Frisur. Bei etwas schlichteren Kleidern darf auch der Hairstyle zurückhaltender sein.
Sturmayr Coiffeure, u.a. Ferdinand-Hanusch-Platz 1
Und dann ist man also bereit: Kleid? Schuhe? Haare? Alles perfekt.
Eines hat man natürlich nie unter Kontrolle - und schon gar nicht in Salzburg: das Wetter!
Ein Regenguss ist da noch gar nicht das Schlimmste. Da genügt ein Schirm und eine Tasche, in der man die Abendschuhe bis zum Festspielhaus transportiert und dann die Gummistiefel in der Garderobe deponieren kann.
Aber was tun bei Hitze? Was, wenn der Konzertsaal trotz Klimaanlage zur Sauna wird oder die Sonne den Domplatz aufheizt, bis "Jedermann" auf einer Herdplatte sterben muss?
Da empfiehlt sich hitzebeständiges Make-up: Bei Nägele & Strubell am Makartplatz rät man zum Beispiel zu einer leichten Basis von Rivoli, die den Hautton ausbalanciert und den ganzen Abend lang frisch und perfekt wirkt.
Wer der Sommerbräune einen leichten festlichen Schimmer geben will, findet die ideale Lotion bei La Mer. Armani bietet hochpigmentierte Lippenstifte und Lidschatten, die auf Kleid und Anlass abgestimmt werden und auch einen Schweißausbruch unbeschadet überstehen. Abends schminkt man sie mit Miszellenwasser problemlos ab. Am besten ist es wohl, in einer Fachdrogerie das Problem zu schildern, und auf die Erfahrung der Berater zu vertrauen.
Nägele & Strubell, u.a. Makartplatz 1
Hier noch der Notfall-Pack der geübten Festspielbesucherin: Pfefferminzbonbon, Lippenstift, Pashmina-Schal (gut gegen Luftzug und Sonnenstich) und – ganz wichtig - ein Fächer...
Und dann sich einfach ganz der Musik hingeben, den Trubel genießen und aus dem Anlass ein Fest machen!